2010 Rocky Mountains – 2. Woche

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ROUTE 2. WOCHE

Freitag 23. Juli – Yellowstone Nationalpark

Written by Ladina

Heute Morgen weckte mich ein geschäftiges hin und her rund um unser Wohnmobil. Als ich noch im Halbschlaf im Bett lag, ging die Eingangstüre des Wohnmobils auf und zu, denn Papi war schon am Morgen früh daran, den defekten Kühlschrank zu reparieren.

Wir nahmen unser Frühstück drinnen ein, da es auf 2300 Metern über Meer am Morgen sogar im Wohnmobil recht kalt war. Als Mami, Papi und ich schon fast fertig gefrühstückt hatten, wachte Fabienne auch mal auf. Etwa um halb 9 Uhr war abgewaschen und alles war bereit zum abfahren.

Um 9 Uhr kamen wir bei unserem ersten Ziel, dem „Old Faithful“ Geyser an. Rund um ihn waren Bänke aufgestellt, denn zum Teil sind dort lange Wartezeiten angesagt. Der Geyser bricht nämlich nur alle 76 Minuten aus. Wir hatten Glück und mussten nur eine halbe Stunde warten.

Papi meinte, den perfekten Bank mit perfektem Licht für Fotos gefunden zu haben. So sassen wir dort hin. Leider hatte er die Windrichtung nicht berücksichtigt. Als der Old Faithful ausbrach, kam die Wasserwolke genau in die Richtung unserer perfekten Bankreihe. Ganz viel kaltes Schwefelwasser sprühte auf uns. Alle Leute liefen schnellstmöglich weg 🙂

Danach absolvierten wir den Upper Geyser Basin Trail, auf dem man verschiedene Springs, Pools und Geysers sah. Sehr gut gefielen uns der Beauty Pool und und der Morning Glory Pool. Insgesamt dauerte dieser Spaziergang 2 Stunden (inkl. Fotopausen).

Bei der Old Faithful Lodge assen wir einen Hamburger und gönnten uns zum Dessert ein sehr feines Glace. Mein Bananensplitt schmeckte sehr lecker.

Danach fuhren wir weiter zum Black Sand- und Midway Geyser Basin und schauten uns dort noch einige Pools und Geysers an. Nach dem Firehole Canyon Drive machten wir uns auf den Weg zurück auf den Camping.

Auf einmal standen auf der Strasse ganz viele Autos und Leute, die wie wild mit ihren Fotoapparaten herum hetzten. So machten wir einen Halt um zu sehen, was dort wohl sein könnte. Mit grosser Enttäuschung stellten wir fest, dass es „nur“ ein Wapiti Hirsch war und nicht ein Bär oder Elch.

Wir fuhren zum Camping und Mami und Papi beschlossen noch einen kurzen Schwumm im Yellowstone Lake zu machen. Sie taten es auch, kamen jedoch wegen dem sehr kalten Wasser schon nach einer Viertelstunde zurück. 🙂

Wir beschlossen den Tag mit einem feinem Steak, Tortelini und Salat und fielen schon bald darauf todmüde ins Bett.


Samstag 24. Juli – Yellowstone – Cody

Written by Daniela

Am Morgen wurde es so kalt im Wohnmobil , dass wir alle um 8 Uhr hellwach waren. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir los.

Beim West Thumb Basin machten wir den ersten Halt und besichtigten farbenfrohe Pools, dampfende Geysers und brodelnde Springs.
Auf der Weiterfahrt entlang des Yellowstone Lake animierte uns die wunderschöne Landschaft zu zahlreichen Fotostopps.

Von der Fishing Bridge konnte man die grossen Forellen beobachten. Früher durfte man von der Brücke noch fischen, aber weil es oftmals Konflikte mit fischenden Bären gab, ist es seit einiger Zeit verboten.

Wir verliessen den Yellowstone Park Richtung Osten über den Sylvan Pass. Mit jedem Meter Fahrt hinunter ins Shoshone Valley wurde es wärmer und die Vegetation karger. Der Strasse entlang sahen wir einige hübsche Pferderanches. Am Nachmittag erreichten wir den Ponderosa Campground in Cody. Wir richteten uns ein und genossen das süsse Nichtstun.

Nach einer Ortsbesichtigung und Shopping im Sport Outlet kam das Highlight des Tages. Wir fuhren mit dem Bus zur Stadtgrenze ans berühmte Cody Night Rodeo. Dort massen sich harte Cowboys im Kälberfangen, Bullen- und Pferdereiten.

Auch das Junior Barrel Racing von Mädchen, zum Teil im Kindergartenalter, riss die Zuschauer von den Sitzen. Es war eine 2 stündige Veranstaltung, die uns sicher in guter Erinnerung bleiben wird.


Sonntag 25. Juli – Cody

Written by Fabienne

Heute standen wir schon um halb neun Uhr auf. Das Campieren in Cody war der Wahnsinn – endlich war die Sommerferienwärme da, die ich mir schon so lange gewünscht hatte.

Mit feinen amerikanischen Spiegeleiern starteten wir in den Tag. Nachdem wir uns alle angezogen und geschminkt hatten, verliessen wir den Campground und wanderten los. Die Strassen in Cody waren beidseitig mit kleinen Shops, Campingplätzen und Motels geschmückt. Auf einem leeren Kiesplatz wurden sogar normale Gartensteine zum Verkauf angeboten.

Nach einer guten halben Stunde erreichten wir das Museumsdorf „Historic Cody“. Es war klein und ein bisschen abgelegener als die anderen Sehenswürdigkeiten, doch aus meiner Sicht hat sich der Besuch gelohnt. Für 8 Dollar pro Person wurde einem in den alten Blockhäusern und Scheunen, die Geschichte Codys und dessen Nachbardörfern erzählt. Der Schwerpunkt lag immer zwischen Indianer und Cowboys im Streit ums Überleben. Papi und ich versuchten es mit Lasso werfen, mussten dann aber bald feststellen, das es begabtere Menschen gab.

Um die Mittagszeit kehrten wir wieder zum Campground zurück und assen unterwegs im Arbys einen Lunch. Draussen war es mittlerweile sehr heiss geworden, deshalb verbrachten wir den Nachmittag mit Faulenzen im Schatten der Bäume beim Camper.

Um 16 Uhr schlenderten wir in die andere Richtung von Cody. Der Besuch des Buffalo Bill Museums stand auf dem Programm. Das Museum war sehr eindrücklich aber wir konnten leider nicht alles sehen, weil es bereits um 18 Uhr schloss. Danach gingen wir ins Stadtzentrum, wo es viele Souvenierläden gab.

Ich hatte das dringende Bedürfnis ein Lasso zu kaufen und dachte, das mich nichts davon abhalten könnte. Doch als wir beim ersten Lassoverkäufer ein Preisschild von 200 Dollar sahen, überredete ich mich, dass das Leben auch ohne Lasso ganz schön sei 😉

Doch nur zwei Läden weiter verkauften sie zwar gebrauchte, aber trotzdem schöne Lassos für nur 11 Dollar. Was für ein Schnäppchen!!! 🙂

Ein paar Läden und T-Shirt Käufe weiter, waren wir bei Dairy Queen angelangt. Dort schnabulierten wir ein Glace, dass auch gleich unser Nachtessen war. Zurück auf dem Campground wurde noch geduscht und dann gings ab ins Bett.


Montag 26. Juli – Cody – Yellowstone

Written by Urs

Mitten in der Nacht wurden wir von seltsamen Geräuschen geweckt . Beim Blick aus dem Fenster staunten wir nicht schlecht: Ein Hirsch frass die unteren Blätter vom Baum vor unserem Motorhome.

Bei schönstem Wetter konnten wir das Frühstück draussen geniessen. Um halb 10 waren wir startklar und machten uns auf den Weg zurück zum Yellowstone Nationalpark. Trotz vieler Baustellen kamen wir gut voran und überquerten um 11 Uhr bereits den Sylvanpass.

Kurz vor Fishing Bridge gab es einen riesen Tumult am Strassenrand. Autos standen kreuz und quer. Der Grund war schnell sichtbar: Ein junger Grizzlybär wühlte seelenruhig im Gras nach Essbarem und liess sich von den vielen Leuten überhaupt nicht stören.

Wir schauten dem Treiben ein Weile zu und machten uns dann auf die Weiterfahrt Richtung Canyon Village. Wegen Unterhaltsarbeiten an der Strasse standen wir vor dem Hayden Valley etwa ¾ Stunden im Stau.

Das Beobachten der Bisonherden im Valley liess uns den Ärger aber schnell wieder vergessen. Kurz vor Canyon Village liefen wir den kurzen Trail zu den Upperfalls. Danach fuhren wir zum Artist Point. Der Ausblick auf den Grand Canyon des Yellowstone und die Wasserfälle war einfach sensationell !

Als wir uns auf dem schönen Campground eingerichtet hatten, besuchten wir die Souvenirshops beim Center. Das Abendessen bestand aus feinen Steaks vom Campfeuer mit Salat.


Dienstag 27. Juli – Yellowstone – Virginia City

Written by Ladina

Nach einer regnerischen und nicht sehr schlafreichen Nacht, standen wir etwa um 8 Uhr auf. Das Frühstück nahmen wir drinnen ein, da es draussen noch zu nass war.

Wir machten uns auf den Weg und fuhren nochmals zum wunderschönen Grand Canyon of the Yellowstone. Papi schoss noch die letzten Fotos, bevor wir uns auf den Weg machten, den schönen Nationalpark via West Eingang zu verlassen.

Doch schon nach 10 Minuten Fahrt musste Papi wieder anhalten, um eines der zahlreichen Naturwunder zu betrachten. So ging es weiter bis zum Parkausgang. Papi schwor dem Nationalpark, dass er ihn wieder einmal besuchen werde. Egal ob um viertel nach oder um fünf vor.

Wir fuhren etwa 1 Stunde bis zu unserem nächsten Halt, der Madison River Canyon Earthquake Area. Ein durch ein Erdbeben ausgelöster Erdrutsch hat dort den Madison River zu einem schönen See aufgestaut. Im Wasser waren noch die Überreste der versunkenen Bäume zu erkennen.

Diese Pause war allerdings sehr kurz, da dort ein zügiger Wind blies. Wir fuhren nochmals eine Stunde und erreichten das kleine Dörfchen Ennis. Dort tankten wir den Camper auf.

Eigentlich meinten wir, Virginia City- unser nächstes Ziel wäre nur einen Katzensprung von Ennis entfernt. Da wir aber zuerst noch über einen Pass fahren mussten, kam es mir wie eine halbe Ewigkeit vor.

In Virginia City assen wir eine feine Pizza und besuchten zahlreiche Souvenir Shops. Auf einmal begann es dort wie aus Kübeln zu regnen und wir mussten unter den Dächern Schutz suchen.

Das letzte kurze Wegstück führte uns via Nevada City nach Alder, unserem heutigen Übernachtungsort. Dort richteten wir uns auf dem KOA Campground gemütlich ein. Mami, Papi und Fabienne machten noch einen kurzen Spaziergang und ich checkte meine Mails und Nachrichten im Internet.

Zum Znacht gab es Würstchen vom Lagerfeuer mit Gemüsereis. Es schmeckte sehr lecker.


Mittwoch 28. Juli – Virginia City – Missoula

Written by Daniela

Nach dem Frühstück sind wir um 8.45 Uhr losgefahren. In Butte machten wir den ersten Halt: Shoppen im Walmart stand auf dem Programm.

Um die Mittagszeit erreichten wir das hübsche Städtchen Deer Lodge. Auf dem Parkplatz der Grant-Kohrs Ranch kochten wir im Camper eine Suppe. Anschliessend schauten wir uns die Ranch von nationalhistorischer Bedeutung an.

Die Grand-Kohrs Ranch war im ausgehenden 19. Jahrhundert mit 11000 Hektar der Mittelpunkt eines riesigen Viehzucht Königreichs. Die Weiden erstreckten sich über vier US-Bundesstaaten bis nach Kanada. In der Hufschmiede konnte man dem Schmid bei der Arbeit zuschauen. Er brannte ein K – das Brandzeichen der Kohrs in ein Stück Holz und gab es den Mädchen als Andenken mit nach Hause. Er erzählte uns, dass es in Amerika auch heute noch eine Behörde für die Verwaltung der Viehbrandzeichen gäbe.

Wir fuhren weiter nach Missoula, unserem heutigen Tagesziel. Der Jim und Marys Campground war leider schon ausgebucht und so versuchten wir es ein Stück weiter im Jellystone Park. Es war noch ein schöner Platz mit Strom und Wasser frei für uns. Der Park war sehr gepflegt und gut ausgerüstet – mit Pool und Minigolf.

Ich genoss es, nach mehreren Tagen Wasserentzug wieder im Pool zu schwimmen. Den Mädchen war das „lauwarme“ Wasser zu kalt, nur Urs traute sich zu mir ins Nass.

Nach einem feinen Nachtessen wollten wir noch etwas Spazieren gehen. Ausser neben dem relativ stark befahrenen Highway, gab es leider keinen Fussweg und es machte keinen Spass, der stickigen Strasse entlang zu laufen. So kehrten wir wieder um und vergnügten uns im Wohmobil beim Kartenspiel.


Donnerstag 29. Juli – Missoula – Flathead Lake

Written by Fabienne

Heute standen wir recht spät auf, da wir den Tag nicht wirklich gross verplant hatten. Nach einem abwechslungsreichen Frühstück, das aus Gipfeli für uns – und aus einem Rühreier- Speck und Rösti Teller für Papi bestand, fuhren wir auch schon los.

Da ich den Tagesbericht zu schreiben hatte, durfte ich im Wohnmobil vorne sitzen. So konnte ich mir die süssen Indianerstädtchen mit den Kasinos genauer ansehen, an welchen wir vorbei fuhren.

Damit die Indianer nicht arbeitslos herumgammeln, weil sie ja gesetzlich nur beschränkt Jagen dürfen, bekamen sie vom Staat das Recht Kasinos zu betreiben. Wer weiss, vielleicht werden die Dörfchen irgendwann eine Touristentraktion: „Das Indianische Las Vegas ;=)

Wir machten einen kleinen Umweg über die „National Bison Range“. Dort wollten wir frei lebende Büffel beobachten, was aber nur Papi gelang. Aber da wir ja im Yellowstone beinahe mit Büffeln beworfen wurden, störte mich das nicht weiter.

Kurz darauf sahen wir ein kleines Schild, das uns den Tag versüsste: „DQ“ Wie vom Blitz getroffen bog Ursli ab und wir fuhren auf den Parkplatz vor dem Dairy Queen. Alle stürmten los, weil jeder sein Glace zuerst bekommen wollte. Das Glace war wunderbar und ich empfehle es jedem weiter, der Amerika besucht. Ich empfehle euch sehr, die kleinste Grösse zu nehmen, denn das reicht als Mittagessen !

Es waren nur noch ca. 30 min. vom DQ bis zum Walmart in Polson. Er war zwar eher klein, besass aber das Wichtigste: ein Kleidersortiment !=) Wir kauften einige Kleidungsstücke und fuhren dann noch ca. 5 min. bis zum KOA Campground.

Der Campingplatz war sehr gepflegt und unsere Site mit einem tollen Tisch und Stühlen ausgerüstet. Nicht nur dass: auch ein Grill mit Gasflasche war inklusive.

Wir spazierten zum See und Mami und ich sünneleten den ganzen Nachmittag, während Ursli und Ladina den Znacht und etwas zu Trinken besorgten.

Wieder beim Camper angekommen, grillierten wir Riesenspiesse und als Beilage gab es Röschti und Gemüse. Das war das beste Nachtessen in diesen Ferien.

Ladina, Mami und ich stellten uns danach unter die Dusche und zogen uns was frisches an – für das bevorstehende Minigolfturnier. Knapper als knapp gewann Ursli dann vor Daniela, die noch knapper vor mir war und dann kam am Schluss noch Ladina nachgeschlittelt.

Es war sehr lustig, genauso wie das nachfolgende Kartenspiel „Tschau Sepp“, bei dem unser Minigolf Champion dann nicht mehr so erfolgreich war.