2010 Rocky Mountains – 2. Woche

<< 1. Woche3. Woche >>

ROUTE 2. WOCHE

Freitag 23. Juli – Yellowstone Nationalpark

Written by Ladina

Heute Morgen weckte mich ein geschäftiges hin und her rund um unser Wohnmobil. Als ich noch im Halbschlaf im Bett lag, ging die Eingangstüre des Wohnmobils auf und zu, denn Papi war schon am Morgen früh daran, den defekten Kühlschrank zu reparieren.

Wir nahmen unser Frühstück drinnen ein, da es auf 2300 Metern über Meer am Morgen sogar im Wohnmobil recht kalt war. Als Mami, Papi und ich schon fast fertig gefrühstückt hatten, wachte Fabienne auch mal auf. Etwa um halb 9 Uhr war abgewaschen und alles war bereit zum abfahren.

Um 9 Uhr kamen wir bei unserem ersten Ziel, dem „Old Faithful“ Geyser an. Rund um ihn waren Bänke aufgestellt, denn zum Teil sind dort lange Wartezeiten angesagt. Der Geyser bricht nämlich nur alle 76 Minuten aus. Wir hatten Glück und mussten nur eine halbe Stunde warten.

Papi meinte, den perfekten Bank mit perfektem Licht für Fotos gefunden zu haben. So sassen wir dort hin. Leider hatte er die Windrichtung nicht berücksichtigt. Als der Old Faithful ausbrach, kam die Wasserwolke genau in die Richtung unserer perfekten Bankreihe. Ganz viel kaltes Schwefelwasser sprühte auf uns. Alle Leute liefen schnellstmöglich weg 🙂

Danach absolvierten wir den Upper Geyser Basin Trail, auf dem man verschiedene Springs, Pools und Geysers sah. Sehr gut gefielen uns der Beauty Pool und und der Morning Glory Pool. Insgesamt dauerte dieser Spaziergang 2 Stunden (inkl. Fotopausen).

Bei der Old Faithful Lodge assen wir einen Hamburger und gönnten uns zum Dessert ein sehr feines Glace. Mein Bananensplitt schmeckte sehr lecker.

Danach fuhren wir weiter zum Black Sand- und Midway Geyser Basin und schauten uns dort noch einige Pools und Geysers an. Nach dem Firehole Canyon Drive machten wir uns auf den Weg zurück auf den Camping.

Auf einmal standen auf der Strasse ganz viele Autos und Leute, die wie wild mit ihren Fotoapparaten herum hetzten. So machten wir einen Halt um zu sehen, was dort wohl sein könnte. Mit grosser Enttäuschung stellten wir fest, dass es „nur“ ein Wapiti Hirsch war und nicht ein Bär oder Elch.

Wir fuhren zum Camping und Mami und Papi beschlossen noch einen kurzen Schwumm im Yellowstone Lake zu machen. Sie taten es auch, kamen jedoch wegen dem sehr kalten Wasser schon nach einer Viertelstunde zurück. 🙂

Wir beschlossen den Tag mit einem feinem Steak, Tortelini und Salat und fielen schon bald darauf todmüde ins Bett.


Samstag 24. Juli – Yellowstone – Cody

Written by Daniela

Am Morgen wurde es so kalt im Wohnmobil , dass wir alle um 8 Uhr hellwach waren. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir los.

Beim West Thumb Basin machten wir den ersten Halt und besichtigten farbenfrohe Pools, dampfende Geysers und brodelnde Springs.
Auf der Weiterfahrt entlang des Yellowstone Lake animierte uns die wunderschöne Landschaft zu zahlreichen Fotostopps.

Von der Fishing Bridge konnte man die grossen Forellen beobachten. Früher durfte man von der Brücke noch fischen, aber weil es oftmals Konflikte mit fischenden Bären gab, ist es seit einiger Zeit verboten.

Wir verliessen den Yellowstone Park Richtung Osten über den Sylvan Pass. Mit jedem Meter Fahrt hinunter ins Shoshone Valley wurde es wärmer und die Vegetation karger. Der Strasse entlang sahen wir einige hübsche Pferderanches. Am Nachmittag erreichten wir den Ponderosa Campground in Cody. Wir richteten uns ein und genossen das süsse Nichtstun.

Nach einer Ortsbesichtigung und Shopping im Sport Outlet kam das Highlight des Tages. Wir fuhren mit dem Bus zur Stadtgrenze ans berühmte Cody Night Rodeo. Dort massen sich harte Cowboys im Kälberfangen, Bullen- und Pferdereiten.

Auch das Junior Barrel Racing von Mädchen, zum Teil im Kindergartenalter, riss die Zuschauer von den Sitzen. Es war eine 2 stündige Veranstaltung, die uns sicher in guter Erinnerung bleiben wird.


Sonntag 25. Juli – Cody

Written by Fabienne

Heute standen wir schon um halb neun Uhr auf. Das Campieren in Cody war der Wahnsinn – endlich war die Sommerferienwärme da, die ich mir schon so lange gewünscht hatte.

Mit feinen amerikanischen Spiegeleiern starteten wir in den Tag. Nachdem wir uns alle angezogen und geschminkt hatten, verliessen wir den Campground und wanderten los. Die Strassen in Cody waren beidseitig mit kleinen Shops, Campingplätzen und Motels geschmückt. Auf einem leeren Kiesplatz wurden sogar normale Gartensteine zum Verkauf angeboten.

Nach einer guten halben Stunde erreichten wir das Museumsdorf „Historic Cody“. Es war klein und ein bisschen abgelegener als die anderen Sehenswürdigkeiten, doch aus meiner Sicht hat sich der Besuch gelohnt. Für 8 Dollar pro Person wurde einem in den alten Blockhäusern und Scheunen, die Geschichte Codys und dessen Nachbardörfern erzählt. Der Schwerpunkt lag immer zwischen Indianer und Cowboys im Streit ums Überleben. Papi und ich versuchten es mit Lasso werfen, mussten dann aber bald feststellen, das es begabtere Menschen gab.

Um die Mittagszeit kehrten wir wieder zum Campground zurück und assen unterwegs im Arbys einen Lunch. Draussen war es mittlerweile sehr heiss geworden, deshalb verbrachten wir den Nachmittag mit Faulenzen im Schatten der Bäume beim Camper.

Um 16 Uhr schlenderten wir in die andere Richtung von Cody. Der Besuch des Buffalo Bill Museums stand auf dem Programm. Das Museum war sehr eindrücklich aber wir konnten leider nicht alles sehen, weil es bereits um 18 Uhr schloss. Danach gingen wir ins Stadtzentrum, wo es viele Souvenierläden gab.

Ich hatte das dringende Bedürfnis ein Lasso zu kaufen und dachte, das mich nichts davon abhalten könnte. Doch als wir beim ersten Lassoverkäufer ein Preisschild von 200 Dollar sahen, überredete ich mich, dass das Leben auch ohne Lasso ganz schön sei 😉

Doch nur zwei Läden weiter verkauften sie zwar gebrauchte, aber trotzdem schöne Lassos für nur 11 Dollar. Was für ein Schnäppchen!!! 🙂

Ein paar Läden und T-Shirt Käufe weiter, waren wir bei Dairy Queen angelangt. Dort schnabulierten wir ein Glace, dass auch gleich unser Nachtessen war. Zurück auf dem Campground wurde noch geduscht und dann gings ab ins Bett.


Montag 26. Juli – Cody – Yellowstone

Written by Urs

Mitten in der Nacht wurden wir von seltsamen Geräuschen geweckt . Beim Blick aus dem Fenster staunten wir nicht schlecht: Ein Hirsch frass die unteren Blätter vom Baum vor unserem Motorhome.

Bei schönstem Wetter konnten wir das Frühstück draussen geniessen. Um halb 10 waren wir startklar und machten uns auf den Weg zurück zum Yellowstone Nationalpark. Trotz vieler Baustellen kamen wir gut voran und überquerten um 11 Uhr bereits den Sylvanpass.

Kurz vor Fishing Bridge gab es einen riesen Tumult am Strassenrand. Autos standen kreuz und quer. Der Grund war schnell sichtbar: Ein junger Grizzlybär wühlte seelenruhig im Gras nach Essbarem und liess sich von den vielen Leuten überhaupt nicht stören.

Wir schauten dem Treiben ein Weile zu und machten uns dann auf die Weiterfahrt Richtung Canyon Village. Wegen Unterhaltsarbeiten an der Strasse standen wir vor dem Hayden Valley etwa ¾ Stunden im Stau.

Das Beobachten der Bisonherden im Valley liess uns den Ärger aber schnell wieder vergessen. Kurz vor Canyon Village liefen wir den kurzen Trail zu den Upperfalls. Danach fuhren wir zum Artist Point. Der Ausblick auf den Grand Canyon des Yellowstone und die Wasserfälle war einfach sensationell !

Als wir uns auf dem schönen Campground eingerichtet hatten, besuchten wir die Souvenirshops beim Center. Das Abendessen bestand aus feinen Steaks vom Campfeuer mit Salat.


Dienstag 27. Juli – Yellowstone – Virginia City

Written by Ladina

Nach einer regnerischen und nicht sehr schlafreichen Nacht, standen wir etwa um 8 Uhr auf. Das Frühstück nahmen wir drinnen ein, da es draussen noch zu nass war.

Wir machten uns auf den Weg und fuhren nochmals zum wunderschönen Grand Canyon of the Yellowstone. Papi schoss noch die letzten Fotos, bevor wir uns auf den Weg machten, den schönen Nationalpark via West Eingang zu verlassen.

Doch schon nach 10 Minuten Fahrt musste Papi wieder anhalten, um eines der zahlreichen Naturwunder zu betrachten. So ging es weiter bis zum Parkausgang. Papi schwor dem Nationalpark, dass er ihn wieder einmal besuchen werde. Egal ob um viertel nach oder um fünf vor.

Wir fuhren etwa 1 Stunde bis zu unserem nächsten Halt, der Madison River Canyon Earthquake Area. Ein durch ein Erdbeben ausgelöster Erdrutsch hat dort den Madison River zu einem schönen See aufgestaut. Im Wasser waren noch die Überreste der versunkenen Bäume zu erkennen.

Diese Pause war allerdings sehr kurz, da dort ein zügiger Wind blies. Wir fuhren nochmals eine Stunde und erreichten das kleine Dörfchen Ennis. Dort tankten wir den Camper auf.

Eigentlich meinten wir, Virginia City- unser nächstes Ziel wäre nur einen Katzensprung von Ennis entfernt. Da wir aber zuerst noch über einen Pass fahren mussten, kam es mir wie eine halbe Ewigkeit vor.

In Virginia City assen wir eine feine Pizza und besuchten zahlreiche Souvenir Shops. Auf einmal begann es dort wie aus Kübeln zu regnen und wir mussten unter den Dächern Schutz suchen.

Das letzte kurze Wegstück führte uns via Nevada City nach Alder, unserem heutigen Übernachtungsort. Dort richteten wir uns auf dem KOA Campground gemütlich ein. Mami, Papi und Fabienne machten noch einen kurzen Spaziergang und ich checkte meine Mails und Nachrichten im Internet.

Zum Znacht gab es Würstchen vom Lagerfeuer mit Gemüsereis. Es schmeckte sehr lecker.


Mittwoch 28. Juli – Virginia City – Missoula

Written by Daniela

Nach dem Frühstück sind wir um 8.45 Uhr losgefahren. In Butte machten wir den ersten Halt: Shoppen im Walmart stand auf dem Programm.

Um die Mittagszeit erreichten wir das hübsche Städtchen Deer Lodge. Auf dem Parkplatz der Grant-Kohrs Ranch kochten wir im Camper eine Suppe. Anschliessend schauten wir uns die Ranch von nationalhistorischer Bedeutung an.

Die Grand-Kohrs Ranch war im ausgehenden 19. Jahrhundert mit 11000 Hektar der Mittelpunkt eines riesigen Viehzucht Königreichs. Die Weiden erstreckten sich über vier US-Bundesstaaten bis nach Kanada. In der Hufschmiede konnte man dem Schmid bei der Arbeit zuschauen. Er brannte ein K – das Brandzeichen der Kohrs in ein Stück Holz und gab es den Mädchen als Andenken mit nach Hause. Er erzählte uns, dass es in Amerika auch heute noch eine Behörde für die Verwaltung der Viehbrandzeichen gäbe.

Wir fuhren weiter nach Missoula, unserem heutigen Tagesziel. Der Jim und Marys Campground war leider schon ausgebucht und so versuchten wir es ein Stück weiter im Jellystone Park. Es war noch ein schöner Platz mit Strom und Wasser frei für uns. Der Park war sehr gepflegt und gut ausgerüstet – mit Pool und Minigolf.

Ich genoss es, nach mehreren Tagen Wasserentzug wieder im Pool zu schwimmen. Den Mädchen war das „lauwarme“ Wasser zu kalt, nur Urs traute sich zu mir ins Nass.

Nach einem feinen Nachtessen wollten wir noch etwas Spazieren gehen. Ausser neben dem relativ stark befahrenen Highway, gab es leider keinen Fussweg und es machte keinen Spass, der stickigen Strasse entlang zu laufen. So kehrten wir wieder um und vergnügten uns im Wohmobil beim Kartenspiel.


Donnerstag 29. Juli – Missoula – Flathead Lake

Written by Fabienne

Heute standen wir recht spät auf, da wir den Tag nicht wirklich gross verplant hatten. Nach einem abwechslungsreichen Frühstück, das aus Gipfeli für uns – und aus einem Rühreier- Speck und Rösti Teller für Papi bestand, fuhren wir auch schon los.

Da ich den Tagesbericht zu schreiben hatte, durfte ich im Wohnmobil vorne sitzen. So konnte ich mir die süssen Indianerstädtchen mit den Kasinos genauer ansehen, an welchen wir vorbei fuhren.

Damit die Indianer nicht arbeitslos herumgammeln, weil sie ja gesetzlich nur beschränkt Jagen dürfen, bekamen sie vom Staat das Recht Kasinos zu betreiben. Wer weiss, vielleicht werden die Dörfchen irgendwann eine Touristentraktion: „Das Indianische Las Vegas ;=)

Wir machten einen kleinen Umweg über die „National Bison Range“. Dort wollten wir frei lebende Büffel beobachten, was aber nur Papi gelang. Aber da wir ja im Yellowstone beinahe mit Büffeln beworfen wurden, störte mich das nicht weiter.

Kurz darauf sahen wir ein kleines Schild, das uns den Tag versüsste: „DQ“ Wie vom Blitz getroffen bog Ursli ab und wir fuhren auf den Parkplatz vor dem Dairy Queen. Alle stürmten los, weil jeder sein Glace zuerst bekommen wollte. Das Glace war wunderbar und ich empfehle es jedem weiter, der Amerika besucht. Ich empfehle euch sehr, die kleinste Grösse zu nehmen, denn das reicht als Mittagessen !

Es waren nur noch ca. 30 min. vom DQ bis zum Walmart in Polson. Er war zwar eher klein, besass aber das Wichtigste: ein Kleidersortiment !=) Wir kauften einige Kleidungsstücke und fuhren dann noch ca. 5 min. bis zum KOA Campground.

Der Campingplatz war sehr gepflegt und unsere Site mit einem tollen Tisch und Stühlen ausgerüstet. Nicht nur dass: auch ein Grill mit Gasflasche war inklusive.

Wir spazierten zum See und Mami und ich sünneleten den ganzen Nachmittag, während Ursli und Ladina den Znacht und etwas zu Trinken besorgten.

Wieder beim Camper angekommen, grillierten wir Riesenspiesse und als Beilage gab es Röschti und Gemüse. Das war das beste Nachtessen in diesen Ferien.

Ladina, Mami und ich stellten uns danach unter die Dusche und zogen uns was frisches an – für das bevorstehende Minigolfturnier. Knapper als knapp gewann Ursli dann vor Daniela, die noch knapper vor mir war und dann kam am Schluss noch Ladina nachgeschlittelt.

Es war sehr lustig, genauso wie das nachfolgende Kartenspiel „Tschau Sepp“, bei dem unser Minigolf Champion dann nicht mehr so erfolgreich war.

2010 Rocky Mountains

Reise vom 16.07.2010 – 06.08.2010

>> 2. Woche

Unsere diesjährige Tour führte uns durch die schönsten Nationalparks der Rocky Mountains.

Neben den landschaftlichen Reizen der Parks Glacier, Kootenay, Yoho und Banff, war der Besuch des Yellowstone Nationalparks unbestrittener Höhepunkt unserer Reise.

Bei schönstem Wetter verbrachten wir unvergessliche Tage in der faszinierenden Welt der Geysire- und blubbernden Schlammtöpfe – in nächster Nähe zu Bisons und Grizzlibären.

ROUTE 1. WOCHE

Freitag 16. Juli – Zürich – Calgary

Written by Daniela

Juhuiii, unser Reiseziel hiess wieder einmal Canada !

Der erste Flug mit Lufthansa von Zürich nach Frankfurt startete bereits um 09:15 Uhr und dauerte nur gerade eine halbe Stunde. Nach einem 3 stündigem Zwischenhalt in Frankfurt ging die Reise weiter. Der Flug mit Air Canada nach Calgary dauerte lange 10 Stunden.

Die Einreiseprozedur war schnell erledigt und wir wurden vom Hotelbus zum Acclaim Hotel gebracht. Auf dem Flughafen und im Hotel trugen alle Angestellten einen Cowboyhut, denn in der Stadt fand gerade die Calgary Stampede statt, ein einwöchiges grosses Rodeofest.

Kaum waren wir im Hotel, überkam uns die Müdigkeit. In der Schweiz war es ja bereits schon 4 Uhr Morgens. Die Mädchen gingen sofort ins Bett. Urs und ich nahmen noch ein erholsames Sprudelbad auf der Hotel Terrasse. Dann hiess es auch für uns: Endlich schlafen !


Samstag 17. Juli – Calgary – St. Mary

Written by Fabienne

Es war halb 5 am Morgen und Ladina und ich sassen hellwach im Bett. Uns schien es, als ob wir die einzigen waren, die unter den 9 Stunden Zeitverschiebung litten, denn Ursli und Daniela schliefen tief und fest.

Doch um 5 Uhr wachten auch sie auf, weil die Lautstärke unseres Gequassels ein bisschen über derjenigen des Flüsterns war. Wir gönnten uns alle eine Dusche und machten uns fürs Frühstück bereit.

Das Restaurant „Pacini“ öffnete erst um 6 Uhr früh und um diese Zeit betraten wir es auch. Das Restaurant ist überaus empfehlenswert und kriegt von mir ganze ***** (5 Sterne..xD) Ich ass einen leckeren Country Crêpe, Ursli und Daniela ein Überraschungsfrühstück und Ladina ein Schokoladen Crêpe, der nur so in der Schoggi schwamm.

Zurück auf dem Hotelzimmer zogen wir Ladys den Bikini an. Für uns ging es weiter in den siedend heissen Whirlpool auf der Terrasse. Urs versuchte in der Zwischenzeit den Shuttlebus zum Wohnmobilvermieter Fraserway zu organisieren. Uns wurde versprochen, dass wir um 11 Uhr abgeholt würden, tatsächlich kam der Bus erst eine halbe Stunde später. Also ihr lieben Schweizer, ich empfehle den öffentlichen Verkehr in Kanada nur geduldigen Personen.

Beim Camper Vermieter Fraserway bekamen wir dann unser Wohnmobil und wurden noch über dies und das aufgeklärt. Unser Camper war nigel-nagel-neu und sah super aus. Er war innen mit wunderschönem hellen Holz gekleidet und die Sitze waren mit stilvollen Polstern überzogen. Sogar ein Backofen war vorhanden, was wir sonst noch nie hatten.

Gepäck rein, Motor an und los ging’s. Wir fuhren Richtung Montana und machten auf der Hälfte der Strecke einen Einkaufsstopp, um noch einige Lebensmittel zu besorgen.

An der Grenze zur USA mussten wir noch ein Formular ausfüllen und unsere Fingerabdrücke abgeben. Die Strecke ging noch weiter bis zu unserem Campground „ St. Mary“ im Glacier Nationalpark, wo wir unser Wohnmobil einrichteten.

Papi und ich spazierten ins Dorf um Feuerholz zu kaufen und schleppten dieses dann zum Campground zurück. Spinat essen war für uns heute nicht mehr nötig..=)

Nach den feinen Spaghetti von Daniela begaben wir uns erschöpft ins Bett und schliefen wie die Murmeltiere.


Sonntag 18. Juli – Glacier Nationalpark

Written by Urs

Der Jet lag ist endgültig überwunden. Wir haben alle bis 8 Uhr durch geschlafen. Obwohl es um diese Zeit noch recht frisch ist, beschliessen wir, unser erstes Camperfrühstück – wie es sich gehört, draussen einzunehmen.

Ladina und Fabienne machen ein Feuer, um das kanadische Gummibroot zu toasten und im dadurch etwas mehr Geschmack zu entlocken. Bei schönstem Wetter geniessen wir ein reichhaltiges Sonntagsfrühstück.

Gegen 10 Uhr fahren wir dann los nach Many Glacier. Daniela sieht schon kurz nach der Abfahrt auf einem Hügel einen Grizzlybär. Wir können aber auf der Strasse nicht einfach wenden und beschliessen, weiterzufahren. Auf der 35 Km Fahrt kommt manches Ahh und Ohh über unsere Lippen – Die Aussicht auf die Wälder, Seen und die Berge ist einfach überwältigend.

Wir parken unser Wohnmobil beim Many Glacier Hotel, das aussieht wie ein überdimensioniertes Schweizer Chalet. Das ehrwürdige Haus wurde vor fast 100 Jahren gebaut. In der Lobby des Hotels hängen dann auch Schweizer Kantonswappen und die Räume sind nach Schweizer Ortschaften benannt.Einige Hotelangestellte tragen Lederhosen – für die Amerikaner scheint also Bayern und die Schweiz das Selbe zu sein.

Für 13 Uhr haben wir uns Tickets für eine Scenic Bootstour auf dem Swiftcurrentlake und dem Lake Josephine besorgt. Das Boot ist bis auf den letzten Platz belegt. Wie bei nordamerikanischen Touren üblich, wird während der Fahrt über Mikrofon allerlei interessantes und noch viel mehr uninteressantes dazu erzählt.

Am Ende des Swiftcurrentlake müssen alle Passagiere zu Fuss, ca. 300 Meter über einen kleinen Hügel wandern, um zum nächsten Boot auf dem Lake Josephine zu gelangen. Auch zu diesem hübschen See werden wir wieder über den Bootslautsprecher mit allerlei Informationen versorgt.

Am Ende des Sees angekommen, kann man sich auf einen der zahlreichen Trails begeben oder auch gleich wieder mit dem Boot zurückfahren. Unsere Kinder haben heute keine Lust auf Wandern und fahren mit dem Boot zurück nach Many Glacier.

Daniela und ich wandern den Trail zum türkis blauen Grinnell Lake. Der Trail ist sehr schön angelegt und verläuft mehrheitlich im schattigen Wald. Am Grinnell Lake angekommen, werden wir von einer Horde Moskitos begrüsst. Interessanterweise stechen sie aber nicht. Nachdem wir unsere Füsse im eiskalten Gletscherwasser abgekühlt haben, wollen wir uns wieder in den moskitofreien Wald zurückziehen.

Da entdeckt Daniela einen, etwa in 10 Meter Entfernung im Gras faulenzenden Elch. Das Tier hat uns auch gesehen, scheint aber über unsere Anwesenheit nicht weiter beunruhigt zu sein. Nur ab und zu schüttelt er sein mächtiges Geweih, um die lästigen Moskitos zu verjagen.

Den Rückweg nach Many Glacier gehen wir anschliessend auch gleich zu Fuss, da wir auf das nächste Boot zu lange warten müssten.

Gegen 18 Uhr zucken die ersten Blitze vom Himmel und es donnert. Eigentlich wollten wir noch mit dem Feldstecher nach Bären Ausschau halten, beim aufkommenden Gewitter und dem auffrischenden Wind ist uns die Lust dazu jedoch vergangen.

Wir begeben uns auf die Heimfahrt zum Campingplatz in St. Mary. Gleich wird ein Campfeuer entfacht uns schon bald bruzzeln leckere kanadische Bratwürste auf dem Rost.

Ein unvergesslicher Tag geht zu Ende, ich hoffe, es wird noch einige dieser Sorte geben.


Montag 19. Juli – St. Mary – Great Falls

Written by Ladina

Heute Morgen waren Fabienne und ich bereits um halb sieben hellwach. Da wir unser Geplauder nicht sehr lange flüsternd halten konnten, waren kurz darauf auch Mami und Papi wach. Wir genossen ein gemütliches Frühstück im Freien und schauten uns anschliessend die Fotos der letzten paar Tage an. Nach dem Abwasch und der Morgentoilette machten wir uns auf den Weg.

Nach einer guten Stunde erreichten wir Browning, den Hauptort der Blackfeet Indianer. Dort wollten wir eigentlich das „Museum of the plain Indian“ besuchen, aber ein Schild an der Türe teilte uns mit, dass heute ausnahmsweise erst um 11 Uhr geöffnet sei. Wir hatten keine Lust, noch eine Stunde vor der Türe zu warten und machten uns deshalb auf die Weiterfahrt.

Nach 2.5 Stunden Fahrt erreichter wir Great Falls am Missouri River. Dort spazierten wir zu den Giant Springs, eine der grössten Wasserquellen in Nordamerika. Aus diesen Quellen entspringt auch der Roe River, mit 61 Metern Länge ist das der kürzeste Fluss der Welt. Das Wasser war so klar, dass wir am liebsten darin baden gegangen wären. Leider durfte man das nicht.

Auf dem Retourweg zum Parkplatz entdeckten wir noch eine kleine Schlange und 3 Pelikane. Papi entschloss, dass wir noch mindestens einen der berühmten Wasserfälle am Missouri anschauen sollten. So fuhren wir mit dem Camper weiter flussabwärts zu den Rainbow Falls. Nach einem weiteren Stopp bei den Black Eagle Falls ging es zurück in die Stadt.

Dann war es endlich so weit: Wir durften in den Walmart. 🙂 Mami und Papi kaufen Lebensmittel ein, ich und Fabienne Kleider, Schuhe und Schmuck. Dieser Laden fasziniert mich jedes mal aufs Neue. So schöne und günstige Kleidung. Einfach nur traumhaft.

Genug geschwärmt, nach diesem langen Einkauf mit einer hohen Kassenzettelsumme machten wir uns gemütlich auf den Weg zum Camping. Diesmal entschied sich unser Routenplaner Urs für den etwas teureren KOA Campground. Ich finde den Preis jedoch gerechtfertigt denn es gab da eine Privatdusche, einen Wasserpark, gratis Feuerholz, Internet und noch viele andere tolle Dinge.

Wir genossen es, nach 2 Tagen wieder einmal Duschen zu können. Etwa um halb acht gab es Znacht. Es gab feine Plätzli vom Grill, Kartoffeln mit Salat und zum Dessert ein Stück Beerenkuchen.


Dienstag 20. Juli – Great Falls – HelenA

Written by Daniela

Morgens um 8 Uhr sind wir aufgestanden. Wir genossen das Frühstück bei strahlendem Sonnenschein draussen. Nachdem der Frischwassertank gefüllt und der Abwassertank geleert war, machten wir uns auf den Weg Richtung Süden.

Dem Missouri River entlang begleiteten uns Landschaften wie aus einem Westernfilm. Nur die Indianer und Cowboys fehlten in der Szenerie.

Bei den Gates of the Mountains, etwa 20 Kilometer nördlich von Helena machten wir einen grossen Halt. Wir besorgten uns Tickets für eine 2 stündige Bootstour auf dem Missouri River. Die Tour war sehr kurzweilig.

Wir fuhren durch eindrückliche Schluchtenlandschaften. Der Kapitän wusste viel zu erzählen über Geologie, Flora und Fauna des Gebiets. Auch die geschichtliche Entwicklung der Region wurde detailliert erklärt. Auf der Fahrt konnten wir sogar Pelikane und einen Seeadler beobachten.

Gegen Abend fuhren wir weiter nach Helena, der Hauptstadt von Montana. Zuerst besichtigten wir das Capitol. Das Gebäude wurde offensichtlich demjenigen in der Landeshauptstadt Washington nachempfunden. Interessanterweise konnten wir uns ohne vorherigen Securitycheck frei darin umschauen.

Nachher machten wir noch Einkäufe im Safeway und fuhren zum Campground etwas ausserhalb der Stadt. Da wir schon etwas spät dran waren, gab es keine Stellplätze mit Strom und Wasser mehr. Immerhin duften wir unser Wohnmobil auf die Wiese stellen und mussten nicht nach einem anderen Campingplatz Ausschau halten.


Mittwoch 21. Juli – Helena – Livingston

Written by Fabienne

Nach kurzem Fluchen über den Erfinder des iPhones, das nicht mal bei einem Top Wireless Anschluss so funktioniert wie ich es will, stand auch ich als letzte der Familie Gubler auf.

Auf unserem provisorischen Campingplatz, der eher einem Abstellplatz glich, nahmen wir unser Frühstück ein. Abgesehen des ungeniessbaren Fruchtsaftes, den man mit einer gefärbten und unheimlich künstlich gesüssten, wässrigen Lösung vergleichen könnte, war alles sehr lecker. Am meisten empfehle ich den Schwarzwald Schinken mit dem dunklen Rand. (Gibt’s bei Safeway) Nach dem Essen brausten wir los.

Nach einer kurzen Fahrt hatten wir unser erstes Ziel erreicht, den Walmart. Wie immer flippten Ladina und ich fast aus. Wir gingen in die Kleiderabteilung und Urs und Daniela taten was für die Allgemeinheit und kauften Lebensmittel. Aber auch sie wurden am Schluss noch vom Kleiderrausch angesteckt und kauften sich dies und das.

Wir fuhren weiter bis zur Stadt Butte, wo wir eigentlich nur eine kleine Pause einlegen wollten. Als Papi und ich draussen sassen um Föteli zu schiessen, kam ein super süsser Amerikaner, der uns auf eine wunderschöne weisse Statue auf einem Gipfel aufmerksam machte. Mit dem Feldstecher erkannten wir dann: „Our Lady of the Rockies“, die allen Müttern und Frauen gewidmet ist. Sie war sehr eindrücklich.

Wir fuhren weiter und landeten in Bozeman, wo wir das Mittagessen mit super Aussicht auf Bikinis im Laden nebenan genossen. Dort kaufte Daniela später noch ihre Traumhosen und ein Shirt dazu.

Beim KOA Campground in Livingston angekommen, konnten wir uns gerade noch den letzten Wohnmobil Platz ergattern. Er war leider ein bisschen eng, da er eigentlich für Zelte gemacht wurde. Wir waren nicht ganz alleine auf dem Platz, denn auch unser Nachbar- Reh Claudine wohnte gerne da.

Urs und Daniela machten sich noch auf einen Abendspaziergang und Ladina und ich diskutierten über Kosmetik, Kleider und die Welt.. =) .

Als am Himmel dunkle Wolken aufzogen kamen Urs und Daniela wieder zurück. Es tröpfelte schon draussen als Ursli mit dem Feuer machen begann und dann kurz darauf auch wieder aufhörte.

Schlussendlich kochten wir dann mit Herd und Mikrowelle ein feines Menu mit Hamburger, Kartoffeln und Gemüse. Ein leckerer Blue Berry Kuchen zum Dessert – und dann gings schon bald ins Bett.


Donnerstag 22. Juli – Yellowstone Nationalpark

Written by Urs

In der Nacht gab es einige kurze Regenschauer. Am Morgen war der Himmel wieder klar und es hatte merklich abgekühlt. Gegen 8 Uhr fuhren wir los – in Richtung Gardiner, dem letzten Ort vor dem Nordeingang zum Yellowstone Nationalpark.

Noch kurz das Wohnmobil aufgetankt und schon standen wir in der Warteschlange am Eingang des Parks. Einen längeren Stopp machten wir in Mammut Hot Springs, wo wir auf den gut ausgebauten Holzstegen zu den Sinter-Terrassen wanderten.

Wir waren alle fasziniert von der Szenerie mit dem brodelnden Wasser, den Gesteinsformationen und den abgestorbenen Bäumen. Einzig der faulige Schwefelgeruch war nicht jedermann Sache.

Über Norris und Canyon Village ging es weiter zum Hayden Valley. Dort waren vor allem die grossen Bisonherden eine Augenweide. Bei grösseren Ansammlungen der Tiere in der Nähe der Strasse bildeten sich jeweils lange Autoschlangen.

Bei Mud Vulcano absolvierten wir eine kurze Rundwanderung. In der Bridge Bay, direkt am Yellowstone Lake gönnten wir uns einen währschaften Lunch. Am See, der auf 2357 Meter Meereshöhe liegt, war es recht frisch, denn es blies ein zügiger Wind.

Nach den restlichen 20 Kilometern dem See entlang, erreichten wir unseren Campground Grant Village. Die 400 Plätze waren um 15 Uhr schon bereits alle ausgebucht. Zum Glück hatten wir unsere Site schon vor einem Monat telefonisch reserviert. Wir richteten uns ein und erkundeten anschliessend zu Fuss die nähere Umgebung.

Am Abend wollten wir eigentlich auf der Feuerstelle etwas grillieren. Das nasse Feuerholz vom Vortag und der böige Wind liessen das Unterfangen aber scheitern. So fand das Nachtessen am Schluss im warmen Wohnmobil statt.