2007 Kanada

Reise vom 15.07.2007 – 16.08.2007

>> 2. Teil

Kanada hat uns wieder in seinen Bann gezogen.

Wie bereits im Jahr 2005, durften wir 5 super Ferienwochen in diesem faszinierenden Land verbringen.

Die Reise gliederte sich in 2 Teile:

Die ersten 2.5 Wochen waren wir mit einem Wohnmobil in British Columbia unterwegs.

Die Route führte uns in den Norden von Vancouver Island, mit der Fähre durch die Discovery Coast Passage nach Bella Coola, über die Coast Mountains und durch das schöne Chilkotin Hochplateau nach Williams Lake. Anschliessend ging es dem Flusslauf des Fraser River folgend, zurück nach Vancouver.

Route kanada 1. Teil

Sonntag, 15. Juli 2007 – Flug Zürich, Toronto, Vancouver

Written by Fabienne

Heute war frühes Aufstehen angesagt, denn wir mussten schon um 7:10 bei der Bushaltestelle Oberdorf sein. Es gab einen sehr stressigen Morgen und wir kamen nicht mal zum Frühstücken.

Nach einem Kurzbesuch bei unserem Nachbarn Hans Good, sind wir in den Bus eingestiegen und zum Bahnhof gefahren. Dort trafen wir noch meine Handarbeitslehrerin und Brigitte Wüst, die ebenfalls in den Zug nach Zürich einstiegen.

Am Flughafen angekommen, gingen wir Richtung Kontrollstelle bei der das Handgepäck durchleuchtet wird. Auf dem Weg dorthin sahen wir eine Tafel mit den neusten Abflugzeiten. Auf der Tafel stand: «Toronto 2 Stunden Verspätung».

Wir waren über diese Nachricht nicht besonders erfreut aber hatten wenigstens noch Zeit ein leckeres Frühstück einzunehmen. Als das Flugzeug der Air Canada endlich ankam, beobachteten wir die Reinigung des Flugzeugs und die Transporte der Lebensmittel. Eigentlich sollten wir um 11:15 starten aber der nächste Startslot war erst um 11:50.

Der Flug dauerte ca. 9 Stunden und mit der Zeit wurde es ziemlich unbequem auf den Sitzen. Ich und Ladina bekamen wegen des Essens sogar Kopfweh und freuten uns schon auf die Landung in Toronto.

Als wir dann nach einer wunderschönen Landung wieder am Boden waren und unsere Koffer für den nächsten Flug nach Vancouver eingecheckt hatten, mussten wir in ein anderes Flugzeug steigen. Dieser Flug dauerte nochmals 4 Stunden.

Alle waren froh, als die Räder der Air Canada endlich den Boden berührt haben und wir aussteigen konnten. Mit einem blauen Taxi sind wir dann mitten in die Stadt Vancouver gefahren.
Dort checkten wir im Hotel ein und bezogen unser Zimmer. Alle gingen müde ins Bett und schliefen direkt ein.


Montag, 16. Juli 2007 – Vancouver

Written by Urs

Wegen des Jetlags hatten wir keine Mühe mit Aufstehen.

Wir waren alle schon um 6 Uhr wach und gehörten zu den Ersten, die im Drehrestaurant im 42.Stock unseres Hotels Empire Landmark eine wunderbare Aussicht auf Vancouver Downtown und die umliegenden Regionen genossen.

Nach einigem hin- und her telefonieren mit dem Touroperator stand die Abholzeit für die Stadtrundfahrt fest. Um 10 Uhr wurden wir vom Bus für eine 4.5 stündige Stadtrundfahrt abgeholt.

Die Route führte über den Canadaplace, Chinatown, BC Stadion, Gastown, Stanleypark, Westend nach Granville Island und zum Schluss mit dem Lift auf den Lockout Tower beim Harbour Centre.

In Gastown, im Stanleypark und Granville Island hatten wir bis zu 1 Stunde Pause, um die Sehenswürdigkeiten in aller Ruhe zu geniessen und Fotos zu schiessen.

Die Tour war insgesamt recht abwechslungsreich, obwohl der englische Dialekt des Reiseführers für unsere Ohren anfangs recht gewöhnungsbedürftig klang.

Höhepunkte der Stadtrundfahrt waren der 1 stündige Aufenthalt im Public Market auf Granville Island sowie die Aussicht vom Lockout Tower.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Shoppen in Gastown.


Dienstag, 17. Juli 2007 – Victoria

Written by Ladina

Heute war um 6 Uhr Morgens Tagwache. Um halb 7 Uhr gingen wir schon Frühstücken.

Der Grund, dass wir schon so früh wach waren: Wir machten einen Ausflug mit dem Wasserflugzeug nach Victoria. Wir mussten deshalb schon um 8:30 unten am Wasserflughafen von Vancouver sein.

Da wir uns nicht sicher waren, ob wir um 8 Uhr abgeholt würden, standen wir schon um 7:45 Uhr unten an der Reception. Aber man hätte es ja schon vorahnen können: Es kam uns niemand abholen.

So liefen wir dann halt in Richtung Hafen. Kaum am Hafen angekommen, fing es ununterbrochen an zu regnen. Wir gingen in den Wartesaal und erfuhren dort, dass wir um 9 Uhr abfliegen können.

Als es dann endlich 8:55 war, riefen sie im Lautsprecher unseren Flug aus. Wir begaben uns bei strömendem Regen zum Flugzeug.

Punkt neun fuhr das Flugzeug aus dem Hafen. Dann ging es ab in die Lüfte. Die Sicht war einfach super! Da wir nicht so hoch in der Luft waren, konnte man alle Inseln und Häfen sehen.

Nach einem 35 minütigen Flug, landeten wir schon in Victoria.

Doch als wir ausstiegen, war es fast nicht auszuhalten, es regnete draußen immer noch in Strömen. Da wir nichts dabei hatten gegen den Regen, gingen wir in einen Laden und kauften dort 2 Regenschirme und Papi kaufte sich eine Jacke.

Kaum waren wir draußen mit den gekauften Regenschirmen, regnete es nicht mehr. Auf einmal kam Papi in den Sinn, dass es da in Victoria noch ein gutes Museum gebe.

Was Papi sagt wird auch getan! Wir besuchten das Museum.

Es gab eine Ausstellung über die Titanic. Dieser Teil war am interessantesten. Alle bekamen einen Boardingpass auf dem der Name eines oder einer Reisenden der Titanic drauf stand. Dazu waren auch die Gründe, weshalb die Leute auf die Titanic gingen aufgelistet. Es war wirklich sehr interessant.

Als das Museum gesehen war, bekamen wir langsam Hunger. Vor 2 Jahren gingen wir schon einmal in Victoria essen in der Old Spaghetti-Factory. Da uns das so gefallen hatte gingen wir gleich nochmals.

Nach dem feinen Essen in der Old Spaghetti-Factory, machten wir einen Spaziergang zum Beacon Hill Parc.
Danach fuhren wir mit dem Bus in Richtung Fähre.

Nach 1 Std. 32 Min. Fahrt mit der Fähre, kamen wir im Hafen von Vancouver an.
Dann fuhren wir mit dem Bus und mit dem Skytrain in Richtung Hotel. Als wir um zirka 21:30 im Hotel ankamen, schauten wir noch schnell die Fotos an und gingen dann todmüde schlafen.


Mittwoch, 18. Juli 2007 – Burnaby

Written by Daniela

Um 6 Uhr stehen wir auf. Heute heisst es: Juhui, Wohnmobil !

Nach dem Frühstück holt uns ein Taxi ab und bringt uns nach Langley zum Wohnmobilvermieter Traveland.

Welch eine Überraschung, wir bekommen das bestellte Model und nicht wie letztes Mal einen Lastwagen.

Nach ca. 1 Stunde Instruktion fahren wir los. Vor dem Einkaufszentrum Saveway parkieren wir das Mobil und gehen einkaufen.

Der erste Einkauf war schon das letzte Mal der schwierigste, den man braucht so viel.

Das Wetter ist wie in der Schweiz. Bei strömendem Regen fahren wir Richtung Burnaby. Den reservierten Camping haben wir Dank TomTom Navigationsgerät auf Anhieb gefunden.

Ich habe rasch unsere Wäsche gewaschen, damit wir wieder saubere Sachen für die Weiterreise haben.

Das Nobelste auf dem Campingplatz ist das Hallenbad mit Whirlpool. Beim Anblick des Wassers schlägt mein Herz gleich schneller.

Ich ziehe sofort meinen Badeanzug an und gehe zusammen mit den Kindern schwimmen. Fabienne und Papi gehen am Abend zusammen auf einen regnerischen Erkundungsausflug.

Ladina und ich liegen im grossen Bett um ein bisschen zu lesen oder zwischendurch zu schlafen.

Das Wetter ist wortwörtlich scheisse! Wir sind uns von 2005 eigentlich andere Wetterverhältnisse gewohnt.


Donnerstag, 19. Juli 2007 – Burnaby – Nanaimo

Written by Fabienne

Heute war ausschlafen angesagt. Doch die ganze Familie war schon um 7 Uhr wach.

Wir frühstückten auf dem Campingplatz in Burnaby. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Nordvancouver zum Lynn Canyon. Dort überquerten wir die wackelige Hängebrücke und spazierten auf der anderen Seite hinunter bis zum Lynn Creek.

Anschliessend gab es Kaffee und Eis im Parkrestaurant. Danach fuhren wir via Westvancouver zum Fährhafen Horseshoebay. Dort mussten wir noch ca. 20 Minuten auf die Fähre warten.

Auf dem Deck hielt Daniela schon wieder fleißig Ausschau nach Walen, doch dieses Mal sah sie keine.

Auf der Fähre assen wir ein Sandwich und genossen danach die frische Meeresluft.

In Nanaimo angekommen fuhren wir direkt zum Campground.

Der Campingplatz war sehr schön und hatte auch viel Platz. Sogar das Wetter wurde wieder besser. Daniela und Urs lasen in der Sonne und Ladina und ich machten einen Spaziergag zum Meer. Dort drehten wir kurz einen Film und kehrten sofort wieder zum Wohnmobil zurück.

Der Grund: Wir hatten Angst vor Bären!!!

Zum Abendessen gab es Würstchen und Salat. Beim Braten der Würste fielen 3 von 14 Würstchen ins Feuer! Am Abend schauten wir eine DVD an, dabei sind alle ausser mir eingenickt.


Freitag, 20. Juli 2007 – Nanaimo – Telegraph Cove

Written by Urs

Wir haben gut geschlafen – es war absolut ruhig in der Nacht.

Das Frühstück geniessen wir im Wohnmobil, denn es regnet zwischendurch immer wieder leicht.

Heute steht die Fahrt nach Telegraph Cove im Norden der Insel auf dem Programm. Das GPS Navigationsgerät berechnet für die rund 350 Kilometer eine Fahrzeit von 5.5 Stunden. Kurz nach zehn Uhr fahren wir los.

Bis zum Highway 19 verläuft die Fahrt stockend, denn es hat viel Verkehr und Lichtsignale. Auf dem 2 spurigen Highway kommen wir dann mit 100 km/h flott vorwärts.

Nach Campbell River gibt es nur noch eine Spur und die Strasse verläuft kurviger. Am schönen Roberts Lake machen wir einen Lunchstop.

Das Wetter ist wechselhaft. Kurze Regenschauer wechseln mit längeren trockenen Abschnitten. Die letzten 200 km verlaufen durch Wald und nichts als Wald. Je weiter wir nach Norden kommen, desto kürzer werden die Regenpausen.

Um halb vier haben wir Telegraph Cove erreicht. Das kleine Nest versprüht einen ganz besonderen Charme. Kleine farbige Holzhäuser auf Stelzen umsäumen eine hübsche Meeresbucht.

Was in der Nebensaison wohl ein verträumtes Nest mit 20 Einwohnern, ist zur jetzigen Hochsaison ein belebter Tourismusort. Es ist ein Mekka für Wal- und Bärenbeobachter, Kajakfahrer und Fischer.

Beim Hafen checken wir für eine Nacht auf dem Telegraph Cove Resorts Campground ein. Die Reservation per Internet hat sich wie bei den vorgängigen Campingplätzen bewährt. Die Campsites selbst befinden sich ca. 500 Meter oberhalb des Hafens in einem Wald. Schnell haben wir unser Wohnmobil verkabelt und eingerichtet.
Daniela hat in der Zwischenzeit auch schon unsere schmutzige Wäsche gewaschen. Zu Fuss begeben wir uns anschliessend zum hübschen Hafen.

Im General Store machen wir noch ein par Besorgungen. Der Laden hat sogar eine Alkohol Lizenz und wir freuen uns auf die Flasche Wein am Abend.

Nach dem Besuch des Walmuseums am Ende des Boardwalks, kehren wir mit hungrigen Mägen ins Camp zurück. Zum Znacht gibt es leckere Ghacket’s mit Hörnli. Wir freuen uns aufs morgige Walewatching.


Samstag, 21. Juli 2007 – Telegraph Cove – Port Hardy

Written by Ladina

Heute war Fabiennes Handy-Wecker auf 7 Uhr gestellt. Fabienne und ich hatten nicht so eine gute Nacht denn wir wurden die ganze Zeit von so kleine Fliegen gestochen, von denen wir heute Morgen viele rote Punkte auf der Haut hatten.

Um etwa 7:10 Uhr frühstückten wir zusammen und sprachen über das, was uns heute bevorstehen würde. Denn endlich war es so weit: Wir gingen das erste Mal seit zwei Jahren wieder einmal zum Whalewatching.

Um zirka 8.15 Uhr fuhren wir vom Camping hinunter zum Hafen. Um halb neun Uhr holten wir unsere Boardingpässe ab und warteten draußen bis es los ging.

Um 8:55 Uhr kam der Kapitän, begleitet von Liz, einer Biologie Studentin. Sie erklärten uns alles, was man an Board wissen muss. Da ich leider in Englisch nicht einmal Bahnhof verstehe weis ich jetzt noch nicht was sie gesagt haben.

Um 9 Uhr, brausten wir aus dem Hafen raus. Schon nach etwa einer halben Stunde waren 6 Orcas in Sicht.

Wir waren etwa 100 Meter entfernt von ihnen. Es waren 4 Jungtiere, eine Mutter und ein wenig weiter weg noch ein Männchen. Nach 1.5 Stunden bestaunen der Killerwale mussten wir weiter fahren, weil wir auch noch anderes Zeugs anschauen wollten.

Als wir eine knappe halbe Stunde gefahren waren, entdeckten wir Robben. Wir wurden langsamer und konnten sie während dem Fahren bestaunen. Doch dann mussten wir weiter, weil unsere Tour bald zu Ende ging. Pünktlich um 13 Uhr trafen wir am Hafen von Telegraph Cove ein.

Nach der langen Zeit auf dem Meer hatten wir Hunger und gingen ins Killerwal Cafe, Fisch and Chips essen. Nach dem wirklich feinen Essen liefen wir zurück zum Wohnmobil.

Denn nun hiess es für uns: 2 Tage Fähre. Um 19:30 mussten wir in Port Hardy einchecken, bereits 2 Stunden vor der Abfahrt.

Nach 2 Std. Wartezeit konnten wir dann endlich auf das Schiff fahren. Um 21:30 Uhr legte die Fähre ab. Wir machten es uns auf den Schlafsitzen bequem.

Es lief noch ein Film, doch weil ich so müde war, bekam ich nicht viel davon mit. Die Nacht allerdings war schrecklich denn man konnte fast nicht schlafen.


Sonntag, 22. Juli 2007 – Discovery Coast Passage

Written by Daniela

Die Nacht war unruhig, denn das Meer hatte wilde Wellen und das Schiff mit dem schönen Namen Queen of Chilliwack schwankte heftig.

Wir haben vor der Bettruhe noch einen Film geschaut und danach die verstellbaren Stühle in Schlafposition gelegt. Aber mit dem Schlafen hatten wir alle unsere Mühe. Es war ziemlich unbequem und dazu noch kalt.

Zwischendurch hörte man die Kleinkinder weinen. Neben mir schnarchte leise Urs, weil er auf dem Rücken lag.

Es war für mich eine lange schlaflose Nacht, die selbstverständlich zu Abenteuer Ferien gehört. Die nächste Nacht werden wir uns mit dem Schlafsack auf den Boden legen.

Um 7 Uhr sind wir aufgestanden und haben gefrühstückt. Die Fähre machte zuerst Halt in Bella Bella und danach in Shearwater.

Wegen starker Gezeitenströmung und heftigem Wind dauerten die Stops nur kurze Zeit und man durfte nicht von Bord.

Weiter ging die Fahrt. Die Aussicht auf alle die vorüberziehenden Inseln war einfach traumhaft.

Einmal informierte der Kapitän über die Lautsprecher, das er Buckelwale gesichtet habe. Wir gingen nach draußen, doch leider sahen wir nichts mehr von diesem Schauspiel.

Dafür bekamen Papi und Ladina eine Dusche, als eine hohe Pazifikwelle über die Reling schwappte. Am frühen Nachmittag erreichten wir die First Nation Siedlung Klemtu.

Da die Fähre erst am Abend weiterfuhr, durften alle Passagiere von Bord.

Wir haben eine Rundreise durch das Dorf gemacht. Es war interessant, einmal einen vorwiegend von Indianern bewohnten Ort anzuschauen. Um die Häuser war schon von weitem sichtbar, dass First Nations darin wohnen, denn eine riesen Unordnung ums Haus ist bei ihnen normal.

Das Gemeinschaftshaus war sehr geschmacksvoll eingerichtet. Ringsum waren Sitzbänke und in der Mitte eine Feuerstelle. Im ganzen Raum befanden sich Zeichnungen von Tieren und Totems. Am Abend sind wir zeitig ins Bett gegangen.


Montag, 23. Juli 2007 – Bella Coola – Anahim Lake

Written by Fabienne

Nach einer weiteren, fast schlaflosen Nacht auf der Fähre weckte uns am Morgen um 6:50 Uhr der Kapitän über Lautsprecher auf.

Er teilte uns mit, dass wir in 15 min im Fahrzeug sein sollten. Ich kam in einen Riesen Stress, weil ich die Nacht lieber draußen oder im Badezimmer, statt im Bett verbracht hatte und dadurch sehr müde war.

Trotzdem waren wir pünktlich im Wohnmobil und fuhren vom Hafen von Bella Coola ins Zentrum des kleinen Dorfes.

Dort genossen wir ein köstliches Frühstück. Nach einem Dorfrundgang beschlossen wir wegen des schlechten Wetters weiterzufahren und einen Campingplatz weiter im Osten aufzusuchen.

Eigentlich wollten wir noch Fotos von einem Berg namens Matterhorn in Bella Coola schießen, doch das Wetter war wirklich zu schlecht, man sah nur Nebel.

Auf dem Weg zum Campingplatz mussten wir über den Heckmann Pass fahren. Der Weg hinauf war sehr eng und Ladina bekam Höhenangst.

Wie immer schaute Daniela aus dem Fenster um unseren ersten Bären zu entdecken. Dieses Mal ist es ihr sogar gelungen. Der erste Schwarzbär wurde von Daniela gesichtet. Er bekam von mir den Namen «Ruedi».

Nach vielen Fotos und Filmen ließen wir unseren «Ruedi» weiterfressen und fuhren weiter. Es ging nicht mal 5 Minuten und da saß ein Rebhuhn auf der Straße und schaute uns an. Es zeigte keine Furcht und blieb einfach sitzen, so dass wir nicht weiterfahren konnten. Hinter uns kam aber ein Auto und wir mussten uns am Rebhuhn vorbeizwängen. Das Huhn bekam von mir den Namen «Ueli».

Die restliche Fahrt verlief ruhig und ohne weitere Tiere. Als wir dann am Anahim Lake ankamen, begannen sich erstmals seit einigen Tagen die Wolken aufzulösen.

Doch das hatte auch seine Nachteile. Eine riesen Herde von Killermücken hiess uns auf dem Campingplatz willkommen.

Ladina und Daniela kochten zusammen Spaghetti.

Es war ein wunderschöner Tag voller Erlebnisse, aber er ging auch schon früh zu Ende, weil alle furchtbar müde waren. Wir werden Morgen sicher nicht früh aus dem Bett kommen.

2006 Korsika

Reise vom 21.07.2006 – 05.08.2006

Freitag, 21.07.06

Mit dem Auto von Hittnau nach Savona. Um 23 Uhr Abfahrt der Nachtfähre nach Bastia.

Samstag, 22.07.06

Um 7 Uhr Morgens Ankunft in Bastia. Fahrt quer über die Insel nach Tiuccia. Bezug unseres Bungalows auf dem Campingplatz U Somalu – und danach ab an den Strand. 

Dienstag, 25.07.06

Ausflug via Cargese und Piana an den schönen Strand von Arone. 

Mittwoch, 26.07.06

Wanderung zum Lac de Crono.  

Donnerstag, 27.07.06

Baden am Strand von Sagone.

Samstag, 29.07.06

Wellenplausch am Liamone Strand. 

Montag, 31.07.06

Besuch der Schildkrötenfarm U Cupulatta im Gravona Tal und Stadtbummel durch Ajaccio.

Dienstag, 01.08.06

Wellenplausch am Liamone Strand.

Mittwoch, 02.08.06

Cappo Rosso – Wanderung zum Tour de Turghio. Fahrt durch die Calanche nach Porto.

Donnerstag, 03.08.06

Liamone Strand.

Freitag, 04.08.06

Umgebung von Tiuccia

Samstag, 05.08.06

Fahrt durch den Wald von Aitone auf den Col de Vergio. Durch das Niolo Hochtal nach Bastia. Abends mit der Nachtfähre nach Savona.

2005 Westkanada – 5. Woche

<< 4. Woche

ROUTE DER 5. WOCHE

Samstag 13. August 2005 – Ucluelet – Tofino – Ucluelet

Heute morgen herrscht schon wieder das typische Westküstenwetter, es hat Nebel. Wir bleiben bis nach 9 Uhr im Bett und kommen nur langsam in Fahrt. Beim Frühstück diskutieren wir das Tagesprogramm.

Eine demokratische Abstimmung ergibt, dass wir zuerst nach Tofino fahren und anschliessend den Wickaninnish Beach im Pacific Rim NP besuchen. Nach einer kurzen Einkaufstour in Ucluelet, nehmen wir um 12 Uhr die 42 Km lange Strecke nach Tofino unter die Räder. Kaum sind wir in Tofino angekommen, beginnt sich auch der Seenebel zu lichten.

Wir essen zuerst einen kleinen Lunch am Wasserflughafen und beobachten die zahlreichen Kajakfahrer, die hier ein- und ausbooten. Während dem Essen klaut direkt vor unseren Augen ein Weisskopf Seeadler einer Möwe einen Fisch aus ihrem Schnabel, leider war der Fotoapparat nicht schussbereit.

Nach dem Lunch spazieren wir durch das Städtchen und studieren die zahlreichen Angebote für Walbeobachtungen, Surfkurse, Rundflüge etc…. Bei Sea Trek ist eine Zodiac Wahlbeobachtungstour für 14:30 ausgeschrieben. Wir fragen nach den verfügbaren Plätzen. Da es noch Platz hat und der Preis auch stimmt, buchen wir umgehend. Wir haben gerade noch genügend Zeit, im Wohnmobil warme Sachen zu holen.

Danach finden wir uns zusammen mit 8 anderen Teilnehmern zum Briefing ein. Es geht zu Fuss, 200 Meter bis zum Hafen, wo uns Randy auf seinem Zodiac willkommen heisst. Nach 5 Minuten fahren wir bereits in dichten Seenebel hinein. Trotz der schlechten Sicht fliegen wir dank Radar und GPS mit Vollgas über die Wellen.

Schon bald bekommen wir den ersten Buckelwal zu Gesicht. Das Fotografieren ist aber wie jedes Mal absolute Glückssache. Einmal springt ein Wal in seiner vollen Grösse ganz aus dem Wasser, dreht sich auf den Rücken und klatscht mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche zurück. Bis ich mit der Kamera in Schussposition bin, ist leider nur noch eine Wasserfonthaine zu sehen.

Nach gut 1 Stunde Wahlbeobachtung, fahren wir weiter zur Seelöweninsel. Eine relativ kleine, felsige Insel ist voll belegt mit Hafen Seelöwen. In der Nähe dieser Tiere stinkt es jeweils penetrant.

Um 16:30 fahren wir wieder im dicken Nebel zurück nach Tofino. In der Hafenumgebung beobachten wir Seeotter und Weisskopf-Seeadler. Kurz nach 17 Uhr werden wir von Randy verabschiedet und liefern anschliessend die feuchten Schutzanzüge im Büro ab.

Auch unsere 3. Wahlbeobachtungstour war wieder ein ganz spezielles und unvergessliches Erlebnis. Auf der Rückfahrt nach Ucluelet machen wir wie geplant, einen Stop am Wickaninnish Beach. Leider ist auch hier der Seenebel sehr dicht. Für einen halbstündigen Spaziergang am Pazifikstrand reicht es trotzdem.

Um 19 Uhr sind wir zurück auf dem Campground. Zum Nachtessen gibt es Suppe mit Wienerli und Brot. Nach einer fröhlichen Jassrunde und Tagesbericht schreiben, gehen wir bereits um 22 Uhr schlafen.


Sonntag 14. August 2005 – Ucluelet – Nanaimo

Dicker Seenebel überzieht auch diesen Morgen wieder die Westküste von Vancouver Island. Kurz nach 9 Uhr stehen wir auf und frühstücken im Wohnmobil. Bereits um 10 Uhr fahren wir los und nehmen die Inselüberquerung zur Ostküste in Angriff. Schon nach wenigen Kilometern landeinwärts ist der Nebel verschwunden und der Himmel stahlblau.

Kurz nach dem Kennedy Lake machen wir auf einer Anhöhe, an einem kleinen See eine Fotopause. Richtung Westen sieht man noch die Nebelschwaden. Als wir beim nächsten Halt in Port Alberni aus dem Auto steigen, fällt uns die Hitze von ca. 30 Grad auf. Vor 1.5 Stunden in Ucluelet hatte es noch Nebel bei weniger als 10 Grad Lufttemperatur.

Im Extra Foods kaufen wir einen Lunch und die Zutaten für das Abendessen ein. Im Wal Mart gleich daneben besorge ich mir noch 2 paar Wrangler Jeans.

Wir fahren weiter bis zum Cameron Lake und geniessen unseren Lunch am Strand.
Das Etappenziel von heute, den Jinglepot RV Park in Nanaimo erreichen wir um 14:30. Wir bekommen eine schöne Site mit allem Komfort. Der Campchef, ein Koreaner, versorgt uns gleich mit allen nötigen Informationen über Nanaimo und bombardiert uns mit Prospekten. Dieser Camping ist sehr gepflegt und sauber. So viele schöne Blumen und Sträucher haben wir bis jetzt noch nie in einem RV Park gesehen.

Nach dem Installieren des Wohnmobils möchte Daniela gleich die Wäsche machen. Ich werde in der Zwischenzeit mit den Kindern an den nahen Brannenlake spazieren, um dort etwas zu Schwimmen. Nach einer halben Stunde Fussmarsch sehen wir auch schon den See. Als wir näherkommen, fällt uns auf, das überall Gitterzäune vorhanden sind. Einem Schild entnehmen wir, dass das Gelände zu einer Strafanstalt gehört und der Zutritt verboten ist.

So kehren wir enttäuscht wieder um. Die Kinder bleiben für den Rest des Nachmittags bei Daniela auf dem Camping. Ich mache noch einen 2 stündigen Marsch rund um den Diver Lake.

Am Abend besucht uns ein netter Kanadier, der das ganze Jahr auf dem Camping residiert. Er hat früher in Edmonton gelebt und ist jetzt wegen des Klimas nach Nanaimo gezogen. Unsere Kinder bekommen von ihm ausgetrocknete Seashells geschenkt. Diese Tiere sehen aus wie kleine Seesterne, wir hatten bis jetzt gar nicht gewusst, dass es so was gibt.

Zum Nachtessen gibt es Tortellini mit 4-Käsesauce und Salat. Nach dem Duschen verbringen wir den Feierabend mit TV Schauen, Lesen und Tagesbericht verfassen


Montag 15. August 2005 – Nanaimo – Victoria

Es ist leicht bewölkt, als wir diesen Morgen aus dem Fenster schauen. Die Temperatur beträgt ca. 14 Grad. Um 9:30 fahren wir auf den Highway 19 Richtung Süd. Bis Victoria sind noch 113 Kilometer zu bewältigen.

Das Befahren des Highways, der ab Nanaimo-Süd Trans Canada Highway heisst, ist recht zeitaufwendig. Die Strasse führt oft durch Wohngebiet und die vielen Lichtsignale unterbrechen immer wieder den Verkehrsfluss. So brauchen wir bis Victoria fast 2 Stunden. Auf dem Fort Victoria RV Park buchen wir für 1 Nacht Fullservice. Nach dem Installieren des Campers besorgen wir uns im Office Bus Tageskarten.

Wir müssen nicht lange auf den nächsten Bus warten und sind schon kurz nach 12 Uhr im Stadtzentrum. Am Inner Harbour schauen wir uns zuerst die Darbietungen der Strassenkünstler und diverse Marktauslagen an. Whale Watching scheint hier auch sehr populär zu sein, aber wir können heute ausnahmsweise darauf verzichten.

Anschliessend führt unser Rundgang zum House of Parliament, wo die obligaten Fotos geschossen werden.
Unsere Mägen beginnen langsam zu knurren. In die Old Spaghetti Factory gehen wir zum Lunch. Das Essen schmeckt vorzüglich.
Nach dem Essen folgt ein Verdauungsspaziergang durch den Beacon Hill- und anschliessend den Thunderbird Park.

Vom vielen Laufen etwas müde, beschliessen wir, in den nächsten Bus zu sitzen und einfach mal durch die Stadt zu fahren. Wir sitzen in den 31er und kommen bis zum Royal Oak Einkaufszentrum. Nach einem kurzen Shopping geht es wieder zurück in die City.

Den Rest des Abends verbringen wir am Inner Harbour. Wir besuchen das Royal London Wax Museum und geniessen anschliessend das bunte Treiben der Strassenkünstler und Musikanten. Nach 20 Uhr nehmen wir den nächsten Bus und sind bereits eine halbe Stunde später im Camp.

Zum Nachtessen gibt es Suppe mit Wienerli und Brot. Den Feierabend verbringen wir mit TV schauen, Fotos abspeichern, Tagesbericht schreiben … Gegen Mitternacht geht auch der letzte ins Bett.


Dienstag 16. August 2005 – Victoria – Vancouver – Fort Langley

Kurz nach 8 Uhr stehen wir auf. Der Himmel ist wolkenlos bei einer Temperatur von ca. 14 Grad. Um 9:30 machen wir uns auf den Weg zu den Butchart Gardens auf der Saanich Halbinsel. Bereits um 10 Uhr fahren wir auf den grossen Parkplatz und wundern uns, warum bei diesem wenigen Verkehr so viele Parkeinweiser beschäftigt sind.

Wir wandern durch die wunderschönen Gärten und schiessen einige Fotos.
Ab 10:30 fahren die ersten Busse – rammelvoll mit Asiaten – vor. Nun beginnt sich der Park zu füllen und es ist fast unmöglich, irgendwo hinzulaufen, ohne das man irgend jemanden beim Fotografieren stört. Um halb zwölf haben wir dann entgültig genug vom Rummel und fahren weiter zum Fährhafen Swartz Bay.

Wir sind 5 Minuten zu spät dran und sehen gerade noch, wie die 12 Uhr Fähre abfährt. Die Nächste fährt um 13 Uhr. Die Wartezeit geht schnell vorbei und wir bekommen den vordersten Platz auf der Fähre. Pünktlich fahren wir ab. Im Restaurant genehmigen wir uns einen Lunch, bestehend aus Hamburger und French Fries. Das Zeugs ist so fettig, dass es mir noch 3 Stunden später auf dem Magen liegt.

Leider ist das offene Deck gesperrt und wir müssen es uns auf den Pullmansitzen gemütlich machen. Der Himmel hat sich in der Zwischenzeit ziemlich dicht mit Schleierwolken überzogen und es wäre wahrscheinlich eh zu kalt an Deck gewesen. Die Fahrt geht zwischen duzenden von kleinen Inselchen vorbei und ist deshalb recht kurzweilig.

In Tsawwassen, dem südlichen Fährhafen von Vancouver, geht es wieder an Land. Ein Tankstop wäre wieder einmal fällig. Bei der ersten Tankstelle sehen wir einen Preis von 1.08/Liter und denken, weil dies die erste nach der Fähre ist, machen sie auf Abzocken und fahren weiter. Es folgen weitere Tankstellen mit ähnlichen Preisen. So müssen wir wohl oder übel unseren Tank mit 175 Liter Benzin zu 1.066$ füllen. Vor zwei Wochen haben wir den Liter Regular noch 10 Cent günstiger bekommen.

Meine Benzinstatistik ergibt nun einen Durchschnittsverbrauch von 27.22 Liter/100km, obwohl ich denke, einen ökonomischen Fahrstil zu pflegen.

Das Verkehrsaufkommen auf dem Highway10 ist bis Langley sehr stark und wir kommen nur langsam vorwärts. Um 16 haben wir es geschafft und beziehen auf dem Fort Langley Camping eine Campsite für die letzte Nacht im Wohnmobil.

Während Daniela schon von der Putzwut befallen ist, spazieren die Kinder und ich zum Fraser River und schauen dem regen Fährbetrieb zu. Nachher räumen wir alle Schränke aus und packen die Reisetaschen. Nun sind alle von der Putzwut befallen und es wird geschrubbt und gewischt.

Zum Nachtessen gibt es noch die Reste im Kühlschrank, grossen Hunger haben wir allerdings nicht. Irgendwie haben wir jetzt schon Heimweh nach «unserem» Wohnmobil, dass die letzten paar Wochen unser Daheim war.

Nach Duschen, TV Schauen, Lesen und Reisebericht schreiben, gehen wir gegen 22 Uhr im Bett. Draussen hat es mittlerweile angefangen zu Regnen. Ob wir die letzte Nacht im Wohnmobil ruhig schlafen werden?


Mittwoch 17. August 2005 – Fort Langley – Vancouver

Es hat die ganze Nacht mässig geregnet. Als wir kurz nach 8 aufstehen, hat der Regen nachgelassen und es nieselt nur noch leicht.

Weil unser Kühlschrank leer ist, gehen wir zum Morgenessen ins Campingrestaurant. Wir bestellen leichtsinnig 4 Canadian Breakfast. Als das ganze auf dem Tisch steht, erschrecken wir ein wenig. Auf jedem Teller hat es 4 Spiegeleier, 4 Specktranchen, 4 Würstchen, Bratkartoffeln und 4 Scheiben Toast mit Konfitüre. Wer das alles am frühen Morgen verdrücken mag, muss wohl einen Schweinemagen haben. Wir essen uns satt und werfen den Rest wohl oder übel in den Abfall.

Danach folgt noch der Endspurt der Campmobilreinigung. Kurz nach 10 Uhr fahren wir los und erreichen eine Viertelstunde später unseren Vermieter Travelhome in Langley City. Die Abgabe ist schnell vollzogen, denn unser Gefährt weist keine grossen Mängel auf. Die Innenreinigung scheint auch zur Zufriedenheit des Vermieters erledigt zu sein.

Das Taxi für den Hoteltransfer wird bestellt und fährt schon 10 Minuten später vor. Unsere Reisetaschen haben in der Buick Limousine nur knapp Platz. Im 5-ten Anlauf schafft es der indische Taxifahrer dann doch noch, den Kofferraumdeckel zu schliessen. Um 12 Uhr liefert uns das Pacific Taxi im Hotel Accent Inn beim Airport ab. Wir können gleich einchecken und unsere Koffer im Zimmer deponieren.

Wir erkundigen uns an der Rezeption für einen Transfer nach Vancouver Downtown. Der gratis Hotelshuttle bringt uns zuerst zur Busstation. Danach nehmen wir den Bus 98b ins Zentrum. Weil wir den ganzen Fahrpreis von 10.50$ nicht in Münz bezahlen können (Sie akzeptieren keine Noten), nimmt uns die freundliche Chauffeuse umsonst mit.

Wir steigen am Hafen aus und spazieren ins belebte Gastown Quartier. Dort klappern wir alle Souvenirshops ab und geben unser letztes Geld aus. Wir kaufen vor allem Kleider und ganz speziell, 2 gebrauchte Autoschilder der Provinzen Alberta und British Columbia. Nachher geht es zurück zum Hafen, wo wir einen kleinen Lunch essen.

Nach einem Rundgang mit vollen Einkaufstaschen durch den Canada Place, tun uns langsam die Füsse weh. Wir kaufen am Automaten die Billette für den Bus und können gleich in einen wartenden 98er einsteigen. In der Nähe des Flughafens wechseln wir auf den 424er und fahren bis zum Airport.

Im Tim Horton’s geniessen wir Kaffee und Dougnat’s. Gegen 18 Uhr warten wir beim Shuttle Terminal auf den Hotelbus des Accent Inns. Eine Viertelstunde später fährt auch schon einer vor und wir erwischen gerade noch die letzten freien Plätze.

Den Abend verbringen wir gemütlich mit Internet surfen, lesen, duschen und TV schauen. Zwischendurch müssen wir unsere Kinder in die Schranken weisen, denn sie sind vor dem morgigen Heimflug etwas gar übermütig.


Donnerstag 18. August 2005 – Vancouver – Heimflug via Toronto nach Zürich

Um 7:30 stehen wir auf. Trotz naher Flughafenlage haben wir sehr gut geschlafen. Der Shuttlebus zum Airport fährt erst um 9 Uhr und wir haben genügend Zeit, die Koffer zu packen. Wir sitzen schon im Bus, als noch eine englische Reisegruppe erscheint. Für einige von ihnen hat es leider keinen Platz mehr und sie müssen bis zur nächsten Abfahrt warten.

Am Flughafen geben wir zuerst unser Gepäck auf. Für das Check-in gibt es nur Selbstbedienungsterminals, aber das Personal hilft bei allfälligen Unklarheiten sehr zuvorkommend weiter.

In einer der zahlreichen Kaffeebars geniessen wir ein kleines Frühstück. Um 10:30 steht die Maschine des Flugs AC1162 am Terminal bereit zum Einsteigen. Um 11:20 Pacific Time starten wir mit 20 minütiger Verspätung. Es ist ein ruhiger Flug und wir können die Selkirk- und die Rocky Mountains nochmals von oben bestaunen.

Um 18:25 Eastern Time landen wir nach genau 4 Stunden Flugzeit in Toronto. In der Zollfreizone investieren wir unsere letzten Dollars in Bier und Lachs und begeben uns anschliessend zum Gate für den Flug AC878 nach Zürich. Beim Take-off um 20:30 ist es draussen schon bereits dunkel.

An Board wird das Nachtessen serviert. Anschliessend versuchen wir ein wenig zu schlafen, obwohl uns das wegen der Zeitverschiebung und den engen Platzverhältnissen nicht so recht gelingen will. Zum Glück gibt es noch das Bordkino.

Der Sonnenaufgang, irgendwo über dem Atlantik ist fantastisch. Die Wolken leuchten in den schönsten Rottönen. Pünktlich um 10 Uhr MEZ landen wir in Zürich.

Eine unvergessliche Reise geht zu Ende.

Kanada, wir kommen wieder !


Statistisches:

Mit dem Wohnmobil zurückgelegte Strecke 4081 Km
Maximale Tagesstrecke 425 Km am 30.07. von Mc Bride nach Bowron Lake
Total Benzinverbrauch 1159 Liter
Durchschnittlicher Benzinverbrauch 27.215 Liter /100 Km
Billigster Benzinpeis CAD 0.949 /Liter Husky Mc Bride
Teuerster Benzinpreis CAD 1.066 /Liter Chevron Delta Vancouver
Durchschnittlicher Benzinpreis CAD 0.993 /Liter
Billigste Campsite CAD 14.- /Nacht im Nairn Falls PP bei Pemperton und im Bromley Rock PP bei Princeton
Teuerste Campsite CAD 37.45 /Nacht auf dem Banbury Green RV in Kaleden / Okanagan
Durchnittlicher Preis einer Campsite CAD 27.38 /Nacht

2005 Westkanada – 4. Woche

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ROUTE DER 4. WOCHE

Samstag 6. August 2005 – Lillooet – Whistler – Pemperton

Beim Aufstehen um 8 Uhr ist der Himmel wolkenlos und die Temperatur beträgt ca. 20 Grad.
Um 10 Uhr fahren wir los, auf den Highway99 Richtung Südwest. Nach 5 Minuten erreichen wir das Ost-ende des Seton Lake.

Nach dem See geht’s stetig bergauf. Die Vegetation wird immer grüner und die drückende Hitze nimmt mit zunehmender Höhe ab. Ueber 1-spurige Brücken queren wir ein par mal den glasklaren Cayoosh River. Oben auf dem Pass liegt der wunderschöne Duffey Lake. In Richtung West erstrecken sich schneebedeckte Berge. Kurz vor Pemberton geht es wieder geradeaus. Die 20 Kilometer bis Whistler sind schnell geschafft.

Wir machen eine Pause am See und halten unsere Füsse bzw. die Fischerrute ins Wasser. Beim Herausfahren aus dem Parkplatz ist ein kleiner Absatz zu überwinden. Das lange Wohnmobil wankt dabei so fest, dass eine Türe des Küchenschranks aufspringt und 2 Teller herausfallen und zerbrechen. Hoffentlich bringen uns die Scherben Glück.

Kurz nach dem Ende des Sees geht es ziemlich heftig abwärts und unsere Bremsen sind – dem Gestank nach – am glühen. An heiklen Punkten besitzt die Strasse sogenannte Runaway Lanes. Hier könnte man bei einem Bremsversagen ausweichen und das Fahrzeug bergauf ausrollen lassen.

Kurz vor Pemberton geht es wieder geradeaus. Die 20 Kilometer bis Whistler sind schnell geschafft. Wir fahren zum einzigen Campground der Stadt, dem Riverside RV. Es herrscht ein riesen Gedränge auf dem Platz und im Office. Es ist erst 12:30 aber alle Sites mit und ohne Komfort sind restlos ausgebucht.

Wir fahren nach Whistler Village und füllen bei einem Tankstop 163 Liter Regular auf. Danach möchten wir eigentlich noch etwas die Stadt anschauen und fahren weiter zum Infocenter. Die Parkplätze dort sind alle besetzt und auch auf den Strassen rundherum herrscht reger Verkehr. Ich fühle mich mit dem 26 Fuss Wohnmobil im falschen Film und wir entschliessen uns, wieder zurück nach Pemberton zu fahren.

Dort wollen wir den Nairn Falls PP Campground aufsuchen, obwohl dieser gemäss Reiseführer relativ oft belegt ist. Wir haben Glück. Es gibt um diese Zeit noch genügend freie Plätze. Wir suchen uns den schönsten aus und heften einen Zettel mit dem heutigen Datum an den Pfosten Nr. 28. Anschliessend fahren wir kurz nach Pemperton und machen Einkäufe.

Zurück auf dem Camping kommt auch schon der Ranger per Velo angefahren und zieht die 14$ Gebühr ein. Nun geht’s auf einem Spaziergang durch den schönen Fichten und Zedernwald zu den 1.5 Kilometer entfernten Nairn Falls.
Der Pfad verläuft parallel zum tosenden Green River im schattigen Wald. Das Donnern und die Gischt der Wasserfälle ist imposant. Leider kann man diese Dimensionen nicht auf dem Fotoapparat festhalten.

Wieder zurück, geht es zum Fischen an den Green River. Es beisst nichts an, ich bin mir aber auch nicht sicher, ob in diesem reissenden Gletscherwasser überhaupt irgendwelche Fische leben.

Allmählich wird es Zeit für das Nachtessen. Beim Feuermachen merken wir, dass uns der Ranger ziemlich feuchtes Feuerholz angedreht hat. Es vergehen ca. 1.5 Stunden, bis wir eine halbwegs richtige Glut (eher Rauch) für das Braten der Schnitzel haben. Als Beilage gibt es Macceroni und Salat.

Daniela und die Kinder jassen bis 22 Uhr und gehen danach schlafen. Nur einer ist bis nach 23 Uhr wach und schreibt an diesem Tagesbericht….


Sonntag 7. August 2005 – Pemperton – Langdale

Es ist bereits 9 Uhr als wir aus den Federn kriechen. Das Wetter ist wolkenlos, (wie könnte es anders sein ) und die Temperatur beträgt ca. 12 Grad. Beim Frühstück im Freien wollen uns ein paar Wespen den Tag verderben, aber wir lassen uns nicht in die Flucht jagen.

Weil die Morgentoilette auf einem Waldcamping mit Plumpsklo kürzer ausfällt als auf einem Komfortplatz, sind wir bereits um 10 Uhr ready to go.

Wir fahren auf den Highway99 Richtung Süd. Ab Whistler nimmt der Verkehr stark zu. Auf den einspurigen Abschnitten fährt man Auto an Auto, auch in der Gegenrichtung sieht es nicht besser aus. Die Fahrt, flankiert von den schroffen Coastmountains ist dennoch ein Erlebnis.
Ab Squamish sehen und riechen wir wieder das Meer. Wir machen einen Halt beim Porteau Cove Marine Park.

Die Kinder suchen am Strand Muscheln aber ausser Coze gibt es hier nichts besonderes. Fabienne findet eine gestrandete Qualle und hievt sie mit einem Stück Holz wieder in ihr Element zurück.

Etwa um 12 Uhr fahren wir weiter und erreichen bei starkem Verkehr um 12:30 Horseshoe Bay, den nördlichen Fährhafen von Vancouver. Auf den Wartespuren Richtung Nanaimo-Vancouver Island reihen sich auf über einem Kilometer Fahrzeug an Fahrzeug. Wir können an all den vielen Autos vorbeifahren, denn die Wartespuren nach Langdale sind weniger gefragt.

An der Kasse lösen wir ein Circlepac für 271$. Damit können wir die Fähren der Sunshinecoast nehmen, in Powell River nach Vancouver Island übersetzen und am Ende der Tour wieder eine Fähre von Vancouver Island aufs Festland zurück.

Unser Schiff fährt erst um 13:55 und wir müssen uns noch über eine Stunde Wartezeit um die Ohren schlagen. Daniela und die Kinder spielen das Geographiespiel und ich mach es mir mit Zeitungslesen gemütlich.

Um 13:55 können wir auf die Fähre fahren und bereits 10 Minuten später legt sie ab. Es geht an kleinen Inseln vorbei. Auf dem Wasser tummeln sich viele Segel- und Motorboote. Wir haben es uns auf dem Deck gemütlich gemacht und geniessen den Sonnenschein.

Nach 40 Minuten Fahrzeit legen wir am Fährhafen Gibsons an. In 10 Minuten Fahrt bergwärts, erreichen wir den Langdale Heights RV, wo wir eine Campsite mit Wasser, Strom und Abwasseranschluss buchen. Weil es hier eine Warmwasser-Waschmaschine gibt, macht sich Daniela gleich ans Wäsche waschen.

Ich erkunde mit den Kindern die nähere Umgebung. Leider ist der Camping etwas weit vom Hafen bzw. dem Dorf entfernt, als dass man zu Fuss dorthin gehen könnte. So verbringen wir den Rest des Nachmittags mit Lesen und Faulenzen.

Zum Nachtessen kocht uns Daniela feine «Gehacktes mit Hörnli» und Salat. Nach dem Duschen und Verfassen des Tagesberichts geniessen wir den Feierabend bei einem Film vom Notebook Kino.


Montag 8. August 2005 – Langdale – Powell River – Comox

Wir stehen heute kurz nach 8 Uhr auf. Das Wetter ist wolkenlos bei einer Temperatur von ca. 12 Grad. Beim Frühstück an der prallen Sonne kommen wir schon das erste Mal ins Schwitzen.

Gegen 10 Uhr fahren wir ab und wühlen uns durch den Morgenverkehr von Gibsons und Sechelt. Bei Extra Foods in Sechelt machen wir unsere Einkäufe. Es fällt uns auf, dass hier alles etwas teurer ist als auf dem «Festland».

Auf der Weiterfahrt Richtung Nord nimmt der Verkehr stetig ab. Kurz nach 12 Uhr erreichen wir den Fährhafen Earls Cove.
Die Wartespuren sind schon fast alle belegt. Die planmässige Abfahrtszeit wäre 12:50. Mit 30-minütiger Verspätung legen wir um 13:20 ab. Die Fahrt dauert 50 Minuten. Wir fahren zwischen kleinen bewaldeten Inseln durch.

Am Ende der tief ins Festland reichenden Fjorde sind die schroffen Coast Mountains zu sehen, ein faszinierender Anblick. Kurz nach dem Fährhafen Saltery Bay machen wir einen Abstecher zum Saltery Bay Provincial Park.

Auf dem Mermaid Trail vertreten wir uns die Füsse. Der Trail führt durch einen Urwald von Farnen, Beeren und riesigen Zedern. Nach einer Viertelstunde erreichen wir die felsige Küste und machen es uns am Strand bequem. Die Kinder suchen nach Muscheln.

Nach einer halben Stunde geht’s wieder zurück zum Wohnmobil. Im schattigen Urwald befindet sich auch ein Campground. Die Stellplätze dort sind sehr schön gelegen – leider müssen wir heute aber noch etwas weiterfahren.

Um 16 Uhr erreichen wir Powell River. Wir stellen unser Fahrzeug auf die Wartespur für die Fähre nach Comox und erkunden danach noch etwas das Stadtzentrum. Leider haben hier viele Geschäfte schon ab 16 Uhr geschlossen.

Pünktlich um 17:15 legen wir ab, zur 1.5 stündigen Fahrt durch die Strait of Georgia, nach Comox auf Vancouver Island. Wir essen einen Lunch im Schiffsrestaurant und machen es uns nachher auf dem Deck gemütlich. Das Meer ist absolut ruhig. Ueber den schroffen Küstenbergen gibt es ein paar vereinzelte, kleine Quellwolken – einfach traumhaft.

In Comox wühlen wir uns durch den Stadtverkehr und finden nach einer Ehrenrunde den Highway 19A. Auf diesem geht es 20km Richtung Nord bis zu unserem Tagesziel, dem Pacific Playgrounds Resort in Black Creek. Im Reiseführer hat die Beschreibung über diesen Campground besser gewirkt als es uns die Realität zeigt. Der Platz weckt in uns Erinnerungen an Ferien an der Adria: Viele Leute, viele Autos, viel Lärm. Das hätten wir in Kanada nun wirklich nicht erwartet.

Es sind nur noch 2 Plätze mit full Service frei, die Kanadier scheinen auf diesen Rummel zu stehen. Nach 5 mal Vor- und Rückwärtsfahren haben wir unser Wohnmobil zwischen die neuen Nachbarn gezwängt und richten uns ein.

Im Shop bei der Reception gibt es Internet und wir können wieder einmal die Mailbox checken. Zum Nachtessen gibt es Suppe. Nach Duschen, Fernsehschauen bzw. Tagesbericht schreiben, gehen wir um 23:30 schlafen.


Dienstag 9. August 2005 – Black Creek – Campbell River

Kurz vor 8 Uhr bin ich wach. Das Wetter ist wolkenlos bei einer Temperatur von ca. 12 Grad. Während der Rest der Familie noch schläft, mache ich einen Morgenspaziergang zum Meer. An der Mündung des Oyster River stehen die Fischer dicht gedrängt und werfen ihre Angeln aus.

Bei meiner Rückkehr ist Daniela auch aufgestanden. Die Kinder haben wie jeden Morgen etwas Mühe, aus den Federn zu kriechen. Nach dem Frühstücken und Duschen machen wir uns gegen 10 Uhr auf die Fahrt nach Campbell River. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt, erreichen wir das Stadtzentrum.

Das Wohnmobil stellen wir auf dem grossen Parkplatz des Einkaufscenters ab. Zu Fuss erkunden wir die Gegend und gelangen zur Discovery Pier. Hier sind einige Lachsfischer zu sehen. Wir schauen ihnen beim Fischen zu, aber keiner fängt in dieser Zeit etwas. Nach einer halben Stunde kehren wir zurück ins Zentrum.

Im Info Center erkunden wir uns nach einer Möglichkeit für Whale Watching. Die freundliche Auskunft erklärt uns, dass die Touren jeweils um 9 Uhr starten und es deshalb für den heutigen Tag zu spät sei. So buchen wir eine 6 stündige Tour für Mittwoch. Anschliessend rekognoszieren wir am Hafen den Treffpunkt für die morgige Tour und gehen danach ins Zellers zum Lunch.

Nun müssen wir uns noch einen Campingplatz für die nächsten 2 Nächte suchen. Wir fahren zum 2 Kilometer südlich gelegenen Campground The Fishing Village und buchen eine Site mit Wasser, Strom und Abwasseranschluss. Schnell ist das Wohnmobil installiert und wir machen es uns gemütlich. Daniela ist mit Waschen beschäftigt, Fabienne schreibt Briefe und Ladina und ich spazieren zum Meer, um Muscheln zu suchen. Da jetzt Ebbe ist, kann man unter fast jedem Stein Krebse, Muscheln, Wasserschnecken und sogar Seesterne entdecken.

Zum Nachtessen gibt es Fischstäbli mit Rüebli und Kartoffeln. Beim Braten der Fischstäbli macht sich unser Rauchmelder auch wieder einmal bemerkbar, trotz geöffneten Fenstern und Türen und laufendem Dampfabzug. Da hilft wieder einmal nur den Strom abzustellen.

Nach dem Nachtessen werden wir von unseren Campingnachbarn, einer Schweizer Familie, zu Kaffee und Bier eingeladen. Wir sitzen gemütlich zusammen und tauschen unsere Reiseerlebnisse aus. Um 23 Uhr gehen wir schlafen, denn Morgen ist bereits um 7 Uhr Tagwache.


Mittwoch 10. August 2005 – Campbell River – Whale Watching

Heute ist bereits um 7 Uhr Tagwache. Ausnahmsweise haben unsere Kinder mit dem Aufstehen keine Mühe, denn vor der heutigen Wahlbeobachtungstour sind sie schon ganz nervös. Das Frühstück ist schnell gegessen und um 8 Uhr fahren wir los zum Hafen. Bei Eagle Eye Adventures checken wir ein.

Allmählich treffen auch die anderen 5 Teilnehmer unserer Gruppe ein. Alle fassen einen winddichten Helly Hansen Anzug. Darin sehen wir aus wie Astronauten.

Um 9 Uhr fahren unsere 2 Guides mit dem gelben Zodiac vor. Sie erklären uns die heutige Route und geben allerlei Tips zur Tierbeobachtung. Dann geht es los. Langsam fahren wir aus dem Hafen. Hinter der Hafenmauer wird Vollgas gegeben und wir fliegen nur so über die Wellen. Schon das Fahren mit dem Zodiac macht einen riesen Spass, aber eigentlich sind wir ja zur Tierbeobachtung gekommen. Es geht Richtung Nord durch die Seymour Narrows und die Johnstone Strait.

Ein Guide sucht jeweils mit dem Feldstecher das Ufer nach Lebenszeichen von Bären ab. Nach einer guten Stunde Vollgasfahrt bekommen wir einen Funkspruch des Schwesterbootes. Sie haben einen östlicheren Kurs genommen und 3 männliche Orcas gesichtet.

Der Guide erklärt uns, dass diese 3 Tiere gestern noch bei Sayward beobachtet wurden, sie sind über Nacht über 100 km nach Südosten gewandert. Nach 10 Minuten Fahrt durch das Gewirr von Inseln, sehen wir einige Fischer- und Segelboote. Mitten im Pulk taucht eine Orcafinne aus dem Wasser, begleitet von einer Fontaine und einem schnaubenden Geräusch.

Die 3 Wale schwimmen etwa 500 m auseinander, Richtung Nordost zum Fredrick Arm. Sie kommen jeweils nur kurz an die Oberfläche um Luft zu holen. Manchmal sieht man sie für einige Minuten nicht mehr. Diese Momente sind besonders spannend, denn man weiss nie, ob sie vielleicht gerade neben dem Boot wieder auftauchen.

Nach einer Stunde Beobachtung sind wir hungrig und fahren in einen Seitenarm zum Lunch. In einer einsamen Bucht, die nur per Boot erreichbar ist, legen wir an. Eine Familie verkauft hier, auf ihrer schönen Terrasse, Getränke an durstige Whalewatcher.

Nach 3/4 Stunden Mittagsrast fahren wir wieder zurück. Plötzlich schwimmen einige Delphine hinter unserem Boot her. Trotz Vollgas mögen sie unser Tempo halten. Sie schwimmen immer genau schräg hinter unserem Boot, auch wenn wir eine Kurve machen. Nach einer 180Grad Kurve verlieren wir die Tiere wieder aus den Augen.

Es geht zurück zu den 3 Orcas. Sie haben während unserer Mittagspause wieder ca. 5 km zurückgelegt. Um 14 Uhr müssen wir leider schon Abschied von diesen faszinierenden Geschöpfen nehmen. Wir fahren mit Vollgas zurück nach Campbell River. Unterwegs sehen wir noch eine Seelöwenkolonie und machen einen kurzen Beobachtungsstopp.

Kurz nach 15 Uhr sind wir wieder im Hafen angelangt. Diese 6 Stunden sind wirklich wie im Flug vergangen. Den Rest des Tages verbringen wir am Meer mit Muscheln suchen und Krebse fangen.
Die Spaghetti mit Tomatensauce zum Nachtessen schmecken uns nach diesem erlebnisreichen Tag besonders gut.


Donnerstag 11. August 2005 – Campbell River – Ucluelet

Beim Aufstehen um 8 Uhr ist der Himmel hochnebelartig bewölkt. Die Temperatur beträgt weniger als 10 Grad. Wir sind froh, die Whale Watching Tour gestern bei wärmerem Wetter gemacht zu haben.

Kurz nach 9 Uhr verlassen wir Campbell River. Auf dem vierspurigen Island Highwy19 geht’s Richtung Süd. Um diese Zeit hat es fast keinen Verkehr und wir kommen mit 110km/h zügig vorwärts. Nach einer guten Stunde Fahrzeit, bei Parksville, verlassen wir den Islandhighway.

Der Highway4 führt uns Richtung Westen. Hier gibt es wieder deutlich mehr Verkehr, denn die Strasse ist nur noch einspurig. Beim Little Qualicum PP machen wir unseren ersten Stop. Ein kurzer Spaziergang führt uns durch den Regenwald zu den kleinen Fällen des Qualicum Rivers. Der dunkelgrüne Fluss windet sich durch einen wilden Canyon und fliesst über kleine Wasserfälle in mini Seen. Die Szenerie erinnert uns an Korsika.

Nach einer halben Stunde haben wir uns satt gesehen und fahren weiter zum nächsten Ziel, dem Cathedral Grove im MacMillan PP. Wir scheinen nicht die einzigen zu sein, die hier einen Stop einlegen wollen. Der Parkplatz und die Strasse rundherum sind vollgestopft mit Fahrzeugen. Wir machen nicht mal den Versuch, unser Gefährt hier irgendwo abzustellen und fahren gleich weiter.

In Port Alberni machen wir Einkäufe und füllen Benzin und Propangas nach. Kurz nach dem Abzweigen Richtung Pacific Rim Nationalpark passiert es:  Noch im Stadtgebiet von Port Alberni, springt plötzlich ein junger Schwarzbär die Flussuferböschung hinauf. Ich leite eine Vollbremsung ein. 2m bevor es kracht, bemerkt das Tier unser Auto, dreht sich wieselflink um, und flüchtet so schnell wie es gekommen ist die Böschung hinunter. Nun hätten wir fast unseren ersten Bären erlegt, und das mitten in der Stadt.

Beim Sproat Lake machen wir einen Mittagshalt. Der Himmel ist inzwischen fast wolkenlos. Das Wasser des Sees ist recht warm und Ladina kann es sich nicht verkneifen, ein Bad zu nehmen.

Weiter geht es, über die Berge der Mackenzie Range, hinunter zum Pazifik. Kurz vor dem Pacific Rim Infocenter sehen wir am rechten Strassenrand wieder einen Schwarzbären beim Beerenpflücken. Leider hat es zu viel Verkehr, um einfach auf der Strasse anzuhalten.

Um 14:30 erreichen wir den Grossraum Tofino und machen uns gleich auf die Suche nach einer Campsite. Der Greenpoint- und der Crystal Cove Campground haben schon auf der Strasse ein Schild «No Vacancy» aufgehängt. Wir versuchen es noch auf 2 anderen Plätzen und bekommen überall nur negativen Bescheid. Ein Schweizer Paar, dass gerade noch mit viel Glück einen Parkplatz für ihr Auto mit Zelt bekommen hat, musste dafür über 40$ bezahlen!

Irgendwie sind wir froh, hier keine Site mehr zu finden, denn es ist die reinste Abzockerei. Wir beschliessen nach Ucluelet zu fahren. Auf dem Ucluelet Campground bekommen wir noch einen der letzen Plätze: Ohne Service aber immerhin zu einem faireren Preis von 27$. Wir buchen erstmals für eine Nacht und installieren das Wohnmobil. Danach erkunden wir das kleine Städtchen.

Bei Jamie’s buchen wir eine 3-stündige Zodiac Wahlbeobachtungstour für den Freitagnachmittag. Anschliessend besorgen wir uns im Tourist Center noch Unterlagen über die Region.

Während der Rest der Familie auf dem Camping bleibt, laufe ich gegen Abend noch ein Stück des wunderschönen Wild Pacific Trail ab.
Der Regenwald und dazwischen die Sicht auf den Pazifik sind einfach traumhaft. Wenn nur nicht überall die Warnschilder vor Wölfen, Pumas und Bären hängen würden.

Als ich zum Camp zurückkomme, haben die Kinder schon ein Feuer gemacht. Wir grillen Lachs und Pizza über der Glut. Ziemlich müde von der heutigen Reise, gehen alle schon kurz nach 22 Uhr ins Bett, ausser dem Schreiber des Tagesberichts …


Freitag 12. August 2005 – Ucluelet

Heute ist wieder mal Ausschlafen angesagt. Der Blick aus dem Fenster motiviert nicht gerade zum Aufstehen, denn der Himmel ist hochneblig grau. Nach neun Uhr schaffen wir es dann doch, aus den Federn zu kriechen. Das Frühstück geniessen wir im warmen Campmobil.

Weil es uns auf diesem Platz recht gut gefällt, buchen wir gleich für weitere 2 Nächte. Unsere Site ist zwar schon wieder reserviert, aber wir kriegen gleich einen Stellplatz daneben. Um 10:30 Uhr fahren wir los, Richtung Pacific Rim NP. Wir lösen im Park Infocenter einen 2-Tagepass.

Danach geht es weiter zur berühmten Long Beach.
Der Parkplatz ist noch fast leer, kein Wunder bei diesem Nebelwetter. Am Strand hat es mehrheitlich Surfer, die sich mit den kleinen Wellen etwas schwer tun. Wir laufen ca. 2 km dem Strand entlang und entdecken immer wieder schöne Muscheln, Seesterne , ja sogar Bärenspuren. Die Stimmung ist trotz, oder gerade wegen des Nebels märchenhaft. Manchmal drückt die Sonne etwas durch den Nebel, aber sie mag ihn nicht aufzulösen.

Um 12:30 fahren wir zurück nach Ucluelet und installieren das Wohnmobil auf der neuen Campsite. Bei Roman’s bestellen wir 2 Pizza zum Mitnehmen und picknicken im Fraser Park beim Hafen.

Pünktlich um 14:45 checken wir bei Jamie’s zum Whale Whatching ein. Unsere Gruppe besteht aus 9 Leuten plus Scott, dem Kapitän und Guide. Wir fassen einen winddichten Anzug und Handschuhe und nehmen im Zodiac Platz.

Um 15 Uhr geht’s los. Schon nach 10 Minuten Fahrzeit sehen wir den ersten Grauwal. Man kann jeweils für ca. 2 Sekunden den Rücken und die Atemfontäne erkennen, ehe das Tier wieder abtaucht.

Vor jedem Tauchgang ragt jeweils auch die Schwanzflosse aus dem Wasser. Das Fotografieren ist extrem schwierig, weil der Wal zwischen den Tauchgängen grosse Distanzen zurücklegt und beim Auftauchen am neuen Ort nur wenige Sekunden sichtbar ist. Einmal haben wir Glück: Ein Wal taucht 2 Meter neben unserem Boot aus dem Wasser, hebt die Schwanzflosse in die Luft und taucht wieder ab.

Nach 1 Stunde Beobachten fahren wir weiter zur Broken Islands Inselgruppe. Dort bestaunen wir eine Seelöwenkolonie von über 500 Tieren. Auf jedem Felsbrocken liegt ein- oder mehrere Tiere. Zum Teil hat es riesengrosse Kolosse darunter. Man könnte die Seelöwen auch mit verbundenen Augen finden, denn es stinkt ziemlich heftig in ihrer Nähe.

Anschliessend kurven wir zwischen den Inselchen der Broken Islands hindurch und entdecken ein Seeadlernest sowie interessante Felsformationen. Dann geht’s mit Vollgas über die Wellen, zurück in die Nähe von Ucluelet.

Die Kinder haben einen riesen Spass am Zodiac fahren und freuen sich auf jede grosse Welle. Unsere Rücken hingegen haben langsam die Grenze ihrer Belastbarkeit erreicht.

Wir beobachten noch für eine halbe Stunde einen Buckelwal, der sogar einmal komplett aus dem Wasser springt und mit seiner Bauchlandung eine riesen Wasserfontäne produziert.

Der Nebel hat sich in der Zwischenzeit teilweise aufgelöst. Kurz vor der Hafeneinfahrt von Ucluelet macht Scott unseren Kindern zur Freude einige Vollgaskurven. Wir bedanken uns bei ihm umgehend mit einem Applaus. Um 18 Uhr haben wir wieder sicheren Boden unter den Füssen. Alle sind gleicher Meinung: Der Ausflug war sein Geld voll und ganz wert.

Weil alle Familienmitglieder in so guter Stimmung sind, kann ich sie dazu überreden, auf dem Heimweg einen Umweg über den Wild Pacific Trail zu machen. Leider hat sich der Hochnebel in der Zwischenzeit wieder ausgebreitet. Der Spaziergang durch den Regenwald ist aber auch bei diesem Wetter lohnenswert.

Gegen 20 Uhr sind wir zurück im Camp. Während die Kinder Duschen gehen, bereiten Daniela und ich das Abendessen zu. Es gibt Hamburger und Würste vom Lagerfeuer, dazu Macceroni und Salat. Danach schauen wir zusammen die vielen Fotos dieses erlebnisreichen Tages an. Gegen 23 Uhr gehen wir ins Bett. Das Tuten der Nebelhörner von den Schiffen an der Küste wiegt uns in den Schlaf …


2005 Westkanada – 3. Woche

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ROUTE DER 3. WOCHE

Samstag 30. Juli 2005 – Mc Bride – Bowron Lake

Da wir heute eine grosse Fahrstrecke vor uns haben, gibt es bereits um 8 Uhr Frühstück. Gegen 9 Uhr verlassen wir den Campingplatz. In Mc Bride machen wir einen kurzen Tankstop (115 Liter) und einen Besuch im Dorfladen, um die Essensvorräte aufzufüllen. Nun ist Kilometerfressen angesagt. Wir fahren durch Wald und nichts als Wald. Nach einer Stunde machen wir einen kurzen Halt an einem schönen Rastplatz am Fluss.

Eine Informationstafel erklärt hier, warum so viele Kiefern eine rote Farbe besitzen. Viele Bäume sind von einem Käfer befallen. Ihre Nadeln verfärben sich zuerst hellgrün, danach rot und ein Jahr später sind die Bäume bereits abgestorben. In Anbetracht der vielen roten Kiefern, die wir sehen, müssen wohl ganz beträchtliche Waldflächen abgeholzt werden.

Um 11:30 erreichen wir den Purden Lake Provincial Park.
Hier machen wir einen kurzen Spaziergang am See entlang. Es hat sogar einige Schwimmer im Wasser, obwohl die Sonne heute einen schweren Stand hat. Die Fahrt geht weiter. Am Strassenrand gibt es ab und zu Elch Warntafeln, aber wir haben bis jetzt noch keinen zu Gesicht bekommen. Vor Prince George biegen wir links ab, am Airport vorbei auf den Highway97 Richtung Süd. Hier sieht man viele Ranches.
Wir fahren an einer Bisonranch vorbei. Auf dem Vorplatz stehen zwei Helikopter !

Um 14 Uhr erreichen wir Quesnel und biegen auf den Highway26 nach Barkerville ab. Beim Cottonwoodhouse machen wir unseren Mittagshalt. Diese Historic Site besteht aus dem Haupthaus und mehreren Nebengebäuden. Die Angestellten sind alle wie vor 100 Jahren gekleidet.
Das Cottonwoodhouse war zur Goldrauschzeit gleichzeitig Laden, Post und Hotel. Es war ein wichtiges Etappenziel auf der Caribou Wagon Road zwischen Quesnel und der Goldgräberstadt Barkerville. Eine nette Frau macht extra für uns eine kurze Führung durch das Haus. Zum Lunch essen wir ein Sandwich mit Sauerteigbrot, das hervorragend schmeckt.

Auf dem letzten Teilstück, kurz vor Barkerville, sehen wir zwei Elche in einem Tümpel äsen.
Wir halten an, und beobachten die imposanten Tiere eine Weile. Kurz vor Barkerville zweigen wir links ab auf die Schotterpiste zum Bowron Lake. Das Wetter ist schlechter geworden, ab und zu gibt es leichte Regenschauer. Nach 3/4 Std. ereichen wir den Bowron Lake, wo wir bei Beckers Lodge eine Campsite für 2 Nächte buchen. Mit Wasser und Stromanschluss kostet die Nacht 27.50$. Unser Wohnmobil ist das einzige auf dem neu planierten Platz.
Die Gäste hier wohnen mehrheitlich in den komfortablen Blockhütten.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, entfacht Ladina ihr erstes Lagerfeuer, auf welchem wir Steaks braten. Nach dem Nachtessen sitzen wir gemütlich um das Lagerfeuer.
Randy, ein Deutscher der schon 20 Jahre in Kanada lebt, gesellt sich zu uns. Er hat lange Zeit als Jagdführer gearbeitet und erzählt uns interessante Geschichten über Bären, Elche und Wölfe. Randy war mit einer Indianerin verheiratet und lebte lange Zeit im Reservat. Unsere Vorstellung von den Indianern müssen wir nach seinen Erzählungen gründlich revidieren. In den Reservaten gibt es heute leider grosse Alkohol- und Drogenprobleme.

Um 22:30 gehen wir schlafen. Draussen hat es inzwischen zu regnen begonnen


Sonntag 31. Juli 2005 – Bowron Lake

Beim Aufwachen am Morgen regnet es draussen schwach aber stetig. Das Wetter motiviert nicht gerade zum Aufstehen und so bleiben wir bis nach 9 Uhr liegen. Mit dem Morgenessen lassen wir uns viel Zeit.

Um 10:30 hat es endlich aufgehört zu regnen und am Himmel werden die ersten blauen Löcher sichtbar. Schnell ist der Entschluss gefasst, eine Kanutour auf dem Bowron Lake zu unternehmen. Im Office mieten wir 2 Kanus für den ganzen Tag. Nachdem der Rucksack gepackt ist, holen wir die Bootsausrüstung ab. Jeder kriegt eine Schwimmweste, ein Paddel und pro Boot gibt es noch ein Reservepaddel sowie Schwamm und Schöpfbecher.

Um 12 Uhr sind wir startbereit. Beim Bootshaus am Strand holen wir die 2 Kanus ab. Das Wetter ist inzwischen recht schön, aber es weht ein mässiger Wind. Die Wellen, die ans Ufer schlagen sind nicht gerade klein. Wir packen den Rucksack in einen wasserdichten Behälter, beladen die Kanus mit den restlichen Sachen und schieben sie ins Wasser.

Die Kinder sitzen vorne, die Erwachsenen hinten im Boot. Das Steuern und Vorwärtskommen ist bei diesem starken Gegenwind alles andere als einfach. Es stellt sich heraus, das die Paarung Ladina und Daniela, bzw. Fabi und ich nicht die ideale Kombination sind.

Wir fahren zum Ufer zurück und tauschen die Kinder auf den Vordersitzen aus. Nun geht’s einigermassen vorwärts. Allerdings muss man höllisch aufpassen, dass das Boot auf Kurs bleibt, denn es ist sehr anfällig auf Seitenwind.
In einer Stunde schaffen wir gerade mal einen Kilometer, was nicht gerade motivierend ist. Der Wind wird immer stärker und wir kommen fast nicht mehr vorwärts. Auf den Wellenbergen gibt es schon weisse Schaumkronen. Wir beschliessen, die nächste Landemöglichkeit zu nutzen und eine Pause zu machen. Am Ufer stärken wir uns erstmals mit einem Sandwich und beraten das weitere Vorgehen.

Wir beschliessen, vorläufig nicht weiter zu fahren und hoffen auf ein Abflauen des Windes. Der Wind will aber nicht abflauen und deshalb entschliessen wir uns, zurückzufahren. Jetzt geht’s zügig vorwärts, man muss nur wieder aufpassen, dass das Kanu schön auf Kurs bleibt und die Wellen von der Seite nicht ins Boot schwappen.
Nach einer Viertelstunde sind wir wieder zurück beim Bootshaus – und froh, nicht gekentert zu sein. Die Kanus werden gereinigt und wieder auf das Bootsgerüst gehievt.

Ziemlich geschafft ziehen sich Daniela und die Kinder ins Wohnmobil zurück. Ich mache noch eine 2 stündige Wanderung zum Kibbee Lake. Die Strecke führt auf der Schotterstrasse bis zum Bowron Lake Registrationscenter, danach auf einem gut ausgebauten Wanderweg durch den Wald zum See.

Auf diesem 2.5 km langen Weg müssen alle Absolventen des Lake Circuit ihr Kanu und die Ausrüstung tragen. Angesichts des coupierten Geländes kostet dies sicher etliche Schweisstropfen.

Zurück bei der Lodge hat sich der Rest der Familie schon frisch gemacht. Wir haben für den Abend einen Tisch im Restaurant reserviert und geniessen dort ein feines Nachtessen.

Zum Abschluss des Tages schauen wir uns im Wohnmobil eine DVD an. Geschafft von den Anstrengungen des Tages, fallen mir noch während dem Film die Augen zu.


Montag 1. August 2005 – Bowron Lake – Barkerville – Alexandria

In der Nacht hat es immer wieder geregnet. Das stetige Tröpfeln auf das Autodach hat uns dennoch nicht gross im Schlaf gestört. Beim Aufstehen um 08 Uhr regnet es nur noch leicht.

Um 09:30 nehmen wir die Fahrt nach Barkerville unter die Räder. Inzwischen hat der Regen ganz nachgelassen. Da die Schotterpiste nass und schlammig ist, müssen wir mit gedrosseltem Tempo fahren.

Nach 3/4 Stunden Fahrzeit erreichen wir Barkerville. Das Wohnmobil wurde auf dieser kurzen Fahrt ziemlich dreckig.

Barkerville ist eine authentisch wiederaufgebaute Siedlung aus der Zeit des Goldrausches. Um 1860 lebten hier Tausende von Einwohnern. Mit dem Nachlassen der Goldfunde verkam Barkerville aber langsam zur Geisterstadt.

Um 1958 beschloss die Provinzregierung ein umfangreiches Restaurierungs- und Wiederaufbauprogramm, was die Goldgräberstadt wieder im alten Glanz wiedererstehen liess. Heute ist Barkerville ein lebendiges Museum.

Die Angestellten sind kostümiert und spielen auf den Gassen Szenen aus dem damaligen Leben vor. An einer Führung erfährt man die Geschichte eines jeden Hauses.

Man kann in der Dorfschule an einer Unterrichtslektion teilnehmen, in der Kirche den Gottesdienst besuchen oder sich einfach einmal mit Goldwaschen versuchen. Falls genug Zeit vorhanden ist, kann man hier gut einen ganzen Tag verbringen.

Wir fahren um 13:30 wieder los in Richtung Quesnel, denn wir müssen zur 1. Augustfeier (Schweizer Nationalfeiertag) rechzeitig in Alexandria sein. Kurz vor dem Cottonwoodhouse sehen wir am Strassenrand einen grossen Schwarzbären. Als wir anhalten, verzieht er sich sofort ins Gebüsch.

In Quesnel machen wir einen Halt bei Saveway und kaufen uns zum Lunch Sandwiches. Gleich daneben tanken wir noch 140 Liter «regular» auf. Weil die Tankstelle auch Fischerpatente verkauft, besorge ich mir ein Patent für 8 Tage.

Wir wollen noch etwas Wein für den Abend besorgen, aber der Liquor Store neben Saveway ist geschlossen. Später erfahren wir, dass heute BC-Day, ein Feiertag ist. Zum Glück finden wir in der Nähe noch einen zweiten Shop, der geöffnet hat.

Nach den Einkäufen fahren wir weiter, 50 km Richtung Süd zum «Old Buckshot Place» in Alexandria.

Bei Michelle und Andy, 2 Schweizer Auswanderern, werden wir die nächsten 2 Tage auf ihrer schönen Ranch zu Gast sein.

Die Eltern von Michelle und ihre Schwester Yvonne mit Familie verbringen hier ebenfalls einen Teil ihrer Sommerferien.
Am Abend gibt es ein tolles 1. August Fest mit Barbecue und Wein, es herrscht eine ausgelassene Stimmung bis spät in die Nacht hinein. Unser Lärm stört hier draussen niemanden, höchstens ein paar Coyoten.
Beim Einnachten sind auch die letzten Wolken verschwunden und bei Dunkelheit sehen wir einen prachtvollen Sternenhimmel.


Dienstag 2. August 2005 – Old Buckshot Place

In der Nacht hat es stark abgekühlt. Beim Aufstehen um 8 Uhr ist es draussen 6 Grad. Der Himmel ist wolkenlos.

Wir geniessen das Frühstück im Wintergarten, der durch die Sonneneinstrahlung schon angenehm warm ist. Michelle und Andy haben ein herrliches Frühstück zubereitet. Es gibt Pfannkuchen mit Ahornsirup, frisch gebackenen Zopf und alles, was man sich dazu wünschen kann.

Nach dem Essen werden die Pferde gesattelt.
Daniela, Fabienne, Lydia, Mario und Ladina machen mit Guide Michelle zusammen einen 2 -stündigen Ausritt. Daniela und Ladina sind noch nie geritten und vor dem Start etwas nervös.
Gegen Mittag sind alle wieder gesund zurück. Ladina und Fabienne sind begeistert und wollen morgen sogar an einem Tagesausritt teilnehmen.

Zurück im Old Buckshot Place machen wir noch einen Spaziergang durch das riesige Heufeld von Andy – bis zum Fraser River. Am Nachmittag gehen unsere Kinder zusammen mit Michelle nach Quesnel auf einen Einkaufsbummel.

Für die Erwachsenen hat Andy eine Führung im grössten Holzsägewerk von Quesnel, der West Fraser Mills Ltd organisiert. Während der Fahrt nach Quesnel kann uns Andy fast bei jeder Ranch etwas interessantes darüber erzählen.

Im Sägewerk angelangt, fassen wir Helm, Ohrenschutz, Brille und Leuchtweste. Von einem Mitarbeiter werden wir in den folgenden 1.5 Stunden durch das riesige Sägewerk geführt.

Hier ist alles gigantisch. Ein Longlog Truck, beladen mit ca. 30 Tonnen Baumstämmen, wird mit einem einzigen Hebevorgang eines Riesenhubstaplers entladen. Das Sägewerk verarbeitet im Jahr 23’500 solcher Lastwagenladungen. Die Verarbeitung zu einer vielseitigen Palette von Holzquerschnitten und Längen geschieht weitgehend computergesteuert.

Je nach Querschnitt des Baumes wird sekundenschnell berechnet, welche(s) Produkt(e) mit möglichst wenig Abschnitt daraus hergestellt werden kann. Die Abschnitte (Reste) werden ans WestPine Werk für die Herstellung von Spanplatten geliefert. Es ist wirklich sehr beindruckend zu sehen, wie viel Technik hier eingesetzt wird.

Den Abend geniessen wir auf dem Gartensitzplatz bei einer (grossen) Flasche Wein.

Wieder gibt es einen super Sternenhimmel zu beobachten und aus dem Wald hören wir die Coyoten heulen.

Zum Nachtessen hat uns Michelle feine, selbstgemachte Hamburger mit French Fries und Salat zubereitet.

Nach dem Essen drehen Fabienne und Lydia im Sattel nochmals einige Runden. Michelle möchte sich vergewissern, ob Fabienne auf dem temperamentvollen Windy für den morgigen Tagesausritt zurechtkommt.


Mittwoch 3. August 2005 – Old Buckshot Place

Beim Aufstehen um 8Uhr ist keine einzige Wolke am Himmel zu sehen. Die Aussentemperatur beträgt ca. 5 Grad.

Zum Morgenessen verwöhnen uns Michelle und Andy mit selbstgebackenem Brot und einer schön angerichteten kalten Platte. Heute machen die Kinder und Yvonne, zusammen mit Tourguide Michelle einen Tagesausritt. Bis die 6 Pferde gesattelt sind, ist es gut 10 Uhr.

Schon kurz nach dem Abritt, muss Yvonne wieder zurückehren. Das Pferd von Michelle lahmt ein wenig und muss deshalb durch Yvonnes Pferd ersetzt werden. Wir Erwachsenen verbringen den Morgen mit Jassen bzw. Lesen.

Am Nachmittag möchte uns Andy eine Indianersiedlung zeigen.
Gegen 14 Uhr fahren wir los. Es geht ca. 40 km Richtung Süden zur Xatsull Heritage.
Dort führt uns eine junge Frau durch rekonstruierte Behausungen und erklärt interessannte Dinge zur früheren Lebensweise der Indianer.

Das Highlight dieser Führung ist eine Demonstration des Lachsfischens. Nur mit einem Feumer ausgerüstet wird im Kehrwasser des Fraser Rivers gefischt. Der Fischer vermag den Feumer in der starken Strömung kaum halten. Von Auge sind in den trüben Fluten keine Fische zu erkennen. Doch schon nach wenigen Minuten zappelt ein kapitaler Lachs im Netz. In 10 Minuten sind so 2 Lachse gefangen, die anschliessend wieder ihrem Element zurückgegeben werden.

Am Nachmittag sei halt nicht die ideale Zeit zum Fischen, meint ein Indianer entschuldigend. Ich möchte mal sehen, wie viele Lachse zur idealen Zeit im Netz zappeln.

Nach der interessanten Besichtigung fahren wir wieder zurück zum Old Buckshot Place.

Unsere Kinder sind schon vom Ausritt zurück. Fabienne und Ladina haben ein par blaue Flecken abgekriegt. Fabienne hat beim Absatteln vergessen, den hinteren Rodeogurt zu lösen. Als sie den Sattel vom Pferderücken nehmen wollte, hat das ihr Pferd Windy mit wildem Ausschlagen quittiert. Fabienne wurde von den Hufen am Handgelenk getroffen, Ladina am Rücken. Zum Glück haben die Kinder ausser den schmerzhaften Prellungen keine ernsthaften Verletzungen davongetragen.

Zum Abendessen gibt es feine Spaghetti mit Tomatensauce und Kalbfleisch.

Wir sitzen bei wolkenlosem Himmel im Garten und geniessen bei einem Glas Wein den Abend. Aus der Ferne hört man die Coyoten heulen.


Donnerstag 4. August 2005 – Old Buckshot Place – Sheridan Lake

Der Himmel ist einmal mehr wolkenlos und die Temperaturen recht frisch an diesen Morgen. Zum Frühstück verwöhnt uns Michelle mit Spiegeleiern und Speck.

Heute heisst es Abschied nehmen von unseren Gastgebern Michelle und Andy, der Familie Mauz und den vierbeinigen Bewohnern der Ranch.
Um 10 Uhr geht’s los, auf den Highway97 Richtung Süd. Wir fahren am schönen McLeese Lake vorbei, über Williams Lake nach 100 Mile House.
In 108 Mile House kaufen wir noch Lebensmittel ein. Auf Tip von Andy fahren wir kurz nach 100 Mile House auf den Interlake Highway24. Es geht durch Wald, an kleinen Seen , gepflegten Häusern und Ranches vorbei.

In Sheridan Lake fragen wir auf dem Loon Bay Resort nach einer freien Campsite. Wir können noch auslesen zwischen 5 freien Plätzen direkt am See.
Dieser Camping ist unter Schweizer Leitung und bis jetzt der schönste, den wir in Kanada gesehen haben. Alles ist sehr gepflegt und sauber. Den Nachmittag verbringen wir mit Wäsche waschen, Baden und Faulenzen.

Für den Abend haben wir ein Kanu gemietet, schliesslich soll nun mein Fischerpatent amortisiert werden. Um 19 Uhr nehmen wir unser Kanu und das Zubehör in Empfang. Weil das Boot nur für 3 Personen geeignet ist, bleibt Daniela diesmal im Camp und bereitet das Nachtessen vor.

Ladina und ich paddeln und Fabienne hält die Fischerrute ins Wasser. Nach ca. 1 Km, vor einer Landzunge, sehen wir plötzlich ein Tier im Wasser schwimmen. Von weitem sieht es aus wie ein Elch oder ein Cariboo. Wir kommen näher und erkennen ein Reh. Es steigt aus dem Wasser und beginnt seelenruhig am Ufer zu grasen. Ein zweites Reh kommt aus dem Wald und gesellt sich zu ihm. Wir beobachten die beiden eine Weile und paddeln dann lautlos weiter.

Bis jetzt hat noch kein Fisch angebissen und wir nehmen statt dem gelben Kunstköder mal einen roten, vielleicht ist das der ultimative Trick?

Im Westen ist geht die Sonne langsam unter. Die Stimmung auf dem spiegelglatten See ist wunderschön. Aus den umliegenden Wäldern ist das Geheule der Coyoten zu hören. Beim Eindunkeln, nach 2 Stunden paddeln, kehren wir wieder zurück ins Camp. Leider ohne Fische.

So braten wir zum Nachtessen am Lagerfeuer Smokeys und Maiskolben, die auch herrlich schmecken. Um 23 Uhr gehen wir schlafen, das Geheule der Coyoten begleitet uns dazu.


Freitag 5. August 2005 – Sheridan Lake – Lillooet

Heute ist für Daniela und mich früh Tagwache, denn wir wollen mit dem Kanu nochmals auf den See.

Kurz nach Sieben schaffen wir es, unter der warmen Bettdecke hervorzukriechen. Wir fragen unsere Kinder, ob eines Lust hat mitzukommen aber sie ziehen es beide vor, im Bett zu bleiben.
Das Wetter ist wolkenlos und der See spiegelglatt. So fahren wir zu zweit los. Um diese Zeit hat es noch keine Motorboote auf dem See und die Stimmung so kurz nach Sonnenaufgang ist sehr friedlich. Wir paddeln ca. 2 Kilometer hinaus und können am Ufer einige Rehe bei der Morgentränke beobachten.

Um 9 Uhr sind wir wieder zurück. Unsere Kinder liegen immer noch im Bett. Wir essen das Frühstück draussen, obwohl es nur knapp über 10 Grad hat.

Um 10:30 sind wir abfahrbereit. Als ich beim Abfahren in den linken Aussenspiegel schaue, bemerke ich, dass sich dieser verstellt hat. Durch Vibration hat sich eine Imbussschraube gelöst und die elektrische Korrektur reicht leider nicht aus, um den Spiegel richtig zu stellen. Der erste Versuch, die Schraube mit dem Sackmesser anzuziehen, scheitert. Im Wohnmobil ist natürlich kein Werkzeugsatz vorhanden. Zum Glück hat Marco Bühler – der Campingplatzbesitzer – ein grosses Werkzeugsortiment und kann mir aus der Patsche helfen.

Wir plaudern noch etwas mit Marco über seinen schönen Campground. Er betreibt diesen zusammen mit seiner Frau, den 2 Töchtern und ihren Familien. Hier könnte man gut noch ein par Tage länger bleiben. Diesen Campground kann ich mit gutem Gewissen jedem Besucher der Südcaribouregion weiterempfehlen.

Um 11:30 fahren wir los, auf dem Interlakes Highway Richtung West und dann auf dem Higway97 Richtung Süd. Vor Clinton wir die Vegetation immer karger.
Nach Clinton sieht man vorwiegend verdorrtes Gras und Salbeibüsche. Nur da wo die Felder bewässert werden, ist noch grün zu erkennen. Die Aussentemperatur ist in der letzten Stunde von ca. 18 Grad auf über 30 Grad angestiegen.

Vor Cache Creek, bei der Hat Creek Ranch biegen wir ab Richtung West auf den Highway99. Wir fahren auf einer teilweise sehr holprigen Strasse aufwärts bis zum Marble Canyon. Hier gibt es zwei sehr schöne Seen mit Campground, wo wir einen kurzen Stopp einlegen.

Nachher geht’s wieder abwärts, an einigen Ranches und Indianerdörfern vorbei. Tief unten kann man die grauen Fluten des Fraser River erkennen.
Um 14:30 haben wir Lillooet erreicht. Auf dem Cayoosh Creek Campground finden wir noch die letzte Site mit Wasser und Strom und buchen für eine Nacht.
Anschliessend gehen wir zu Fuss ins 1 km entfernte Städtchen, um einzukaufen. Bei den ca. 35 Grad kommen wir dabei gehörig ins schwitzen. Nach dem Einkaufen machen wir im Park hinter dem Tourist Center ein kleines Picknick.

Danach geht’s zum Fischen. Gleich beim Camping, am Zusammenfluss von Fraser und Cayoosh River. Ich fische im klaren Wasser des Cayoosh River. Nach einer halben Stunde hat auch schon eine Forelle angebissen.
Nach den obligaten Fotos lassen wir den Fisch wieder zurück in sein Element.

Zum Abendessen braten wir Plätzli auf dem Lagerfeuer. Als Beilage gibt es Spaghetti und Salat. Wir sitzen bis Mitternacht draussen, die Aussentemperatur beträgt um diese Zeit immer noch 25 Grad.