2019 PCT Journal – 14. Woche

TAG 92 – Mile 2257 bis Mile 2285

Mittwoch 24. Juli 2019, total 45 Km gewandert.

Es war eine kalte Nacht. Als ich gegen 7 Uhr losmarschiert bin, war der Himmel grau.

Unterwegs musste ich Regenjacke, Regenhose und Handschuhe anziehen, denn es wehte ein kalter Wind. Der Vorteil war, es hatte praktisch keine Moskitos. 🙂

Die ersten Meilen verliefen noch im Wald, dann stieg der Trail kontinuierlich an. Mitte Morgen löste sich die Wolkenschicht auf und es wurde wärmer. Es wurde ein herrlicher Tag. Die Blumenwiesen, die Berge, das Panorama, einfach alles vom feinsten. 🙂 🙂 🙂

Ich bin die PCT Alternative beim Old Snowy Mountain gelaufen. Vom Gipfel konnte man die 3 grossen Vulkane Mount Adams, Mount St. Helens und Mount Rainier gleichzeitig sehen. 🙂

Der Abstieg über die Goat Rocks war technisch anspruchsvoll. Irgendwie scheint der heutige Tag meine Schuhe überfordert zu haben. Der Stoff vorne hat überall Risse. 🙁 Hoffentlich halten sie bis Kanada.

Trotz des teilweise anspruchsvollen Terrains habe ich heute 28 Meilen geschafft 🙂


TAG 93 – Mile 2285 bis Mile 2309

Donnerstag 25. Juli 2019, total 39 Km gewandert.

Die Nacht war wieder kalt und ich musste die Fleecejacke und die langen Unterhose zum Schlafen anziehen.

Gegen halb sieben habe ich den ersten Anstieg in Angriff genommen. Oben auf dem Pass hatte man eine sensationelle Fernsicht, der Mount Rainier schien zum Greifen nahe. 🙂

Fast am Ende der Goat Rock Wilderness habe ich in einer Geröllhalde eine Herde Mountain Goats gesehen. 🙂 Beim Abstieg zum White Pass sind mir 2 alte Bekannte über den Weg gelaufen: Tumbleweed und Fable, letztes Mal haben wir uns kurz vor Dunsmuir beim Trail Magic getroffen. 🙂

Am White Pass hab ich das Resupply Paket für die nächsten 3 Tage abgeholt. In der Hiker Box fand ich ein Paar fast neue La Sportiva Schuhe in meiner Grösse. 🙂 So war das Schuhproblem überraschend gelöst – «the trail provides» – wieder einmal hat sich das Sprichwort bewahrheitet. 🙂

Während das Handy und die Powerbank geladen wurden, habe ich das Essen aus dem Paket im Rucksack verstaut, im Laden noch Moskitoschutz, Gas, Wet-ones und Snickers aufmunitioniert. Nach 2 Colas, 2 Hotdogs, einem Sandwich und einem Bier bin ich gestärkt zurück auf den Trail. 🙂

In der Zvieri Pause hab ich noch den Schlafsack und das Zelt an der Sonne getrocknet. Beim Bumping River habe ich eine schöne Campsite gefunden inkl. Feuerstelle. So hab ich zum ersten Mal auf dem PCT ein Feuer gemacht am Abend. 🙂 Alles in allem war es wie gestern schon, ein super schöner Tag 🙂 🙂 🙂


TAG 94 – Mile 2309 bis Mile 2338

Freitag 26. Juli 2019, total 47 Km gewandert.

In der Nacht wurde ich von irgendeinem Tier geweckt, das ca. eine Stunde lang Brunftschreie von sich gegeben hat. 🙁 Beim Aufstehen kam ich mal wieder nicht vom Fleck und war erst kurz nach sieben abmarschbereit. Manchmal ärgere ich mich selber über meine Trägheit am Morgen 🙁

Zuerst gab es eine saftige Steigung, hinauf zum Mount Rainier Nationalpark. Den höchsten Berg Washingtons konnte man heute scheinbar von ganz nah sehen. 🙂

Dann ging es wieder bergab, an mehreren schönen Seen vorbei. Am Dewey Lake, dem letzten See vor dem Chinook Pass hab ich Mittagspause gemacht. Je näher man zum Chinook Pass kam, desto mehr Leute waren auf dem Trail. 🙁 So viele Leute, wie heute auf dem Trail waren, hab ich bisher noch nie auf dem PCT gesehen.

Auf dem Pass gab es Trail Magic: Die Grossmutter eines Hikers bot Wassermelone und Nektarinen an. 🙂

Dann folgte wieder ein Anstieg, am Sheep Lake vorbei bis fast 2000 mM hinauf, einen Hügelzug östlich des Christal Mountain Skigebiets.

Ein älteres Ehepaar erzählte mir, sie hätten beim Basin Lake einen Bären gesehen, ich leider nicht. 🙁

Ich bin noch bis Meile 2337 gelaufen, ohne Probleme mit den neuen Schuhen. 🙂 Morgen möchte ich wenn möglich 33 Meilen schaffen.


TAG 95 – Mile 2338 bis Mile 2371

Samstag 27. Juli 2019, total 53 Km gewandert.

Beim Aufstehen war es bewölkt. Ich bin um 7 Uhr gestartet. Schon kurze Zeit später hat es leicht zu Regnen begonnen und zusammen mit dem kühlen Wind wurde es zu frisch nur in den kurzen Hosen. 🙁 So habe ich die Regenhose angezogen und unter der Regenjacke noch den Fleece Pullover.

Gegen Mittag hat es aufgehört zu regnen und zeitweise schien die Sonne. Ich habe die Regenhose den ganzen Tag anbehalten, da die Büsche am Wegrand noch viel Nässe abgaben.

Landschaftlich sah man nicht viel spektakuläres. Am Morgen hatte es Nebel, am Nachmittag verlief der Trail mehrheitlich im Wald. Erst beim Blowout Mountain hatte man wieder einmal eine gute Aussicht auf die umliegenden Hügel und Berge. 🙂

Jetzt sind es nur noch 22 Meilen bis zum Snoqualmie Pass, dort werde ich mir eine Nacht im Hotel leisten. 🙂


TAG 96 – Mile 2371 bis Mile 2394

Sonntag 28. Juli 2019, total 37 Km gewandert.

Ich habe nicht schlecht geschlafen, obwohl meine Zeltnachbarn ziemlich nahe waren und ich jedes mal das Rascheln der Luftmatratzen gehört habe, wenn sich jemand im Schlaf bewegt hat. 🙁

Eigentlich meide ich solche Sites, aber gestern Abend wurde es schon dunkel, als ich noch einen Platz gesucht habe.

Ich bin um 7 losmarschiert. Das Gelände war heute leicht coupiert, aber ohne grosse Höhendifferenzen. So kam ich zügig vorwärts. 🙂

Die meiste Zeit verlief die Strecke im Jungwald, so dass man ab und zu auch das Gelände sah. Um 16:30 habe ich den Snoqualmie Pass erreicht und im Summit Inn für eine Nacht eingecheckt.

Dort habe ich auch das Resupply Paket abgeholt, das Essen verpackt, die Kleider gewaschen, geduscht und im Restaurant eine Portion Spaghetti mit Meatballs, Gemüse und Salat gegessen. 🙂

Nachher bin ich noch in die Sauna gegangen und mit anderen Hikern im Hot Tub rumgehangen 🙂 Morgen werde ich hier noch frühstücken und dann gehts gleich wieder los in Richtung Kanada… 🙂


TAG 97 – Mile 2371 bis Mile 2415

Montag 29. Juli 2019, total 34 Km gewandert.

Zum Frühstück bin ich ins Café gegangen und habe einen Chorizo Breakfast Burrito gegessen und einen feinen Moca getrunken. 🙂

Kurz nach neun bin ich losgelaufen. Es ging kontinuierlich bergauf bis rund 1900 mM.

Die Landschaft der Alpine Lakes ist wunderschön: Wild gezackte Berge und dazwischen idyllische Bergseen. 🙂 Das Gelände war zeitweise recht anspruchsvoll, mit Geröll und grossen Steinen und auch happigen Auf- und Abstiegen. Deshalb war die Pace nicht mehr ganz so gross wie sonst.

Nach 21 Meilen war ich ziemlich geschafft, da man im heutigen Gelände ziemlich konzentriert laufen musste.

Ich habe einen super schönen Zeltplatz gefunden, direkt am Bergbach, mit Feuerstelle und Sicht auf die Berge. Morgen hab ich 25 Meilen in ähnlichem Gelände geplant, das wird happig werden.


TAG 98 – Mile 2415 bis Mile 2440

Dienstag 30. Juli 2019, total 40 Km gewandert.

Kurz nach sieben bin ich gestartet. Das Wetter war wieder vom feinsten. 🙂

Etwa bis 10 Uhr stieg der Trail kontinuierlich an bis rund 1800 mM, dann folgte ein Abstieg zum Waptus Lake. Beim gleichnamigen Fluss habe ich die Mittagsrast gemacht.

Dann folgte der zweite Aufstieg via Deep Lake bis erneut 1700 mM zum Cathedral Pass. Beim nachfolgenden Abstieg habe ich oberhalb des Hyas Lake bei Mile 1440 das Zelt aufgestellt.

Es hatte Moskitos, deshalb habe ich wieder ein Campfeuer gemacht. Die 25 Meilen heute, mit je 2 happigen Auf- und Abstiegen waren anstrengend aber wunderschön. 🙂

Morgen Abend sollte ich eigentlich den nächsten Resupply Ort, den Stevens Pass erreichen, wenn alles nach Plan läuft. 🙂

2019 PCT Journal – 13. Woche

TAG 85 – Mile 2095 bis Mile 2125

Mittwoch 17. Juli 2019, total 48 Km gewandert.

Eigentlich wollte ich zeitig aufstehen, damit ich gleich zur Eröffnung des Frühstück Buffets um 07:30 in der Timberline Lodge bin. Geschafft habe ich es dann bis 08:30. 🙂

Das Buffet war ein Traum: 3 Smoothies, Würstchen, Rührei, Hash Browns, 3 Schoggi Gipfeli, 2 Müesli und 2 Stück Kuchen habe ich verdrückt, dazu 3 Tassen Kaffee. 🙂 Das war das Highlight des Tages. 🙂 🙂 🙂

Als ich etwa um 10 Uhr von der Lodge aufbrach, regnete es bereits leicht. Der Mount Hood versteckte sich den ganzen Tag hinter den Wolken. Nun lief ich mehr oder weniger den ganzen Tag im Wald ohne Aussicht. 🙁

Gegen Abend wurde der Regen stärker. Ich war mittlerweile pflotschnass und dreckig vom schlammigen Weg und den nassen Büschen. Die anvisierten Campsites waren alle schon überbelegt und so lief ich bis Meile 2125. Da gab es noch einen Campspot, der auf keiner Karte eingetragen ist. 🙂

Der Wind wehte mittlerweile böig und es regnete zeitweise horizontal. 🙁 Ich konnte das Zelt gerade noch halbwegs trocken aufstellen und kochte das Abendessen im Zelt.

Um 23 Uhr regnet es immer noch, hoffentlich ist der Spuk morgen vorbei.


TAG 86 – Mile 2125 bis Mile 2147

Donnerstag 18. Juli 2019, total 35 Km gewandert.

Es hat die ganze Nacht geregnet und es wehte ein böiger Wind. Ich meine, trotzdem gut geschlafen zu haben. Das Aufstehen braucht dann jeweils etwas Überwindung, um die wohlige Wärme des Schlafsacks mit der feuchten Kälte der Umgebung zu tauschen.

Kurz nach sieben habe ich alle, zum grössten Teil feuchten Sachen zusammengepackt und mich auf den Weg gemacht. Der letzte Wandertag in Oregon verlief wie fast jeder andere : Wald, Wald, Wald. 🙂

Etwa 10 Meilen vor dem Columbia River mussten dann noch 1090 Höhenmeter vernichtet werden, was dementsprechend in die Knochen ging. 🙁

Gegen vier Uhr habe ich Cascade Locks erreicht, im Motel eingecheckt und gleich danach die Bounce Box von der Post abgeholt. Das verpasste Mittagessen wurde in Form eines Sandwiches und einem Salat aus dem Dorfladen nachgeholt. 🙂

Ich habe den immer noch feuchten Rucksack ausgeräumt und die nassen Sachen getrocknet bzw. für die Laundry vorbereitet. Während der Laundry Wartezeit bin ich zur Pizzeria gegangen, habe 2 IPAs getrunken und eine kleine Pizza mit Salat gegessen. 🙂 Jetzt in bin ich totmüde.


TAG 87 – Mile 2147 Cascade Locks

Freitag 19. Juli 2019, Zeroday in Cascade Locks OR

Es wurde mir nie langweilig, an diesem Zeroday. 🙂

Das Programm war folgendes: Rasieren, Duschen, Bounce Box packen und zur Post bringen, Frühstück, mit dem Bus nach Hood River fahren, im Walmart Essen einkaufen für die nächsten 5 Tage, Mittagessen, nach Cascade Locks zurückfahren, mit Daniela telefonieren, zum Coiffeur gehen, das Zelt Groundsheet waschen und trocknen, Blog schreiben, Abendessen, Blog weiterschreiben, 2 Bestellungen bei «Zeroday Resupply» machen, Kreditkartenabrechnung prüfen… 🙂

Es wurde nach Mitternacht, bis ich zum Schlafen kam.


TAG 88 – Mile 2147 bis Mile 2172

Samstag 20. Juli 2019, total 40 Km gewandert.

Ich kam nur mit Mühe aus den Federn. Zum Glück war der Rucksack schon fast fertig gepackt. Zum Frühstück gab es 2 Quark, ein Sandwich und einen Kaffee.

Kurz vor 8 verliess ich Cascade Locks und damit auch den Bundesstaat Oregon über die Bridge of the Gods. Welcome to Washington 🙂 Zuerst hiess es gleich gegen tausend Höhenmeter aufsteigen, am Table Mountain vorbei.

Der Weg verlief hauptsächlich im Wald. Nach dem ersten Anstieg konnte man den Mount Hood und den Mount Adams sehen. 🙂 Es folgte ein Abstieg von einigen hundert Metern, wo es auch Wasser hatte, um eine Nudelsuppe zu kochen. 🙂

Nach mehreren Bachquerungen, folgte ein weiterer Anstieg bis 3000 ft/M. Vor dem letzten Anstieg für heute habe ich noch 2 Liter Wasser gefiltert. Weil ich oben auf dem Berg campen wollte, musste ich das Wasser wohl oder übel hinauftragen.

Auf der Krete angekommen, habe ich etwas abseits vom Trail das Zelt aufgestellt. Eigentlich wollte ich heute 28 Meilen laufen, aber dann wäre ich bereits wieder unten im Tal gelandet. 🙁 Zudem schmerzen die Füsse. So habe ich heute halt nur 25 Meilen geschafft.


TAG 89 – Mile 2172 bis Mile 2198

Sonntag 21. Juli 2019, total 42 Km gewandert.

Ich habe gut und relativ lange geschlafen. Kurz nach sieben bin ich abmarschiert. Es ging zuerst hinunter zum Panther Creek und dann zum Wind River.

An einer Strassenquerung beim Wind River gab es super Trail Magic. 🙂 Ein Frühstück mit Eiern, Hash Browns, Würstchen und Speck. Dazu gab es einen Apfel, ein Bier und einen Milchdrink. 🙂 Das war die beste Trail Magic bis jetzt überhaupt. 🙂 🙂 🙂

Frisch gestärkt ging es an einen 10 Meilen langen Aufstieg ohne Wasser Versorgungsmöglichkeit. Deshalb habe ich noch einen Liter Wasser zusätzlich für die Mittagessen-Suppe den Berg hochgeschleppt.

Auf dem Huckleberry Mountain, bei toller Aussicht auf den Mount Hood und den Mount Adams, hab ich die Suppe gekocht. Dann ging es noch gut 10 Meilen leicht bergab, bis zu einem Trailhead bei Meile 2198, wo ich um halb 7 das Zelt aufgestellt habe.

Zusammen mit Ryan (Johnny Depp), einem SOBO Hiker aus New Jersey hab ich gekocht und gegessen. Wir haben ausgerechnet, dass wir uns später irgendwo in der Sierra wieder treffen müssten 🙂 (Und es war auch so, ich bin Johnny Depp am 3. letzten Tag am Echo Lake wieder begegnet 🙂 ).


TAG 90 – Mile 2198 bis Mile 2229

Montag 22. Juli 2019, total 50 Km gewandert.

Ich bin kurz nach 7 losmarschiert. Es gab viele Huckleberries am Wegrand, leider sind sie noch nicht reif, ich bin einen Monat zu früh dran. 🙁

Der Weg war unspektakulär, die meiste Zeit verlief er im Wald, dazwischen gab es ein paar kleinere Seen. Die Aussicht war beschränkt. 🙁 Nur an ein paar wenigen Stellen in den höheren Lagen war der Blick bis zum Mount Hood, dem Mount Adams oder dem Mount St. Helens frei. 🙂

Dafür war der Weg heute sehr gut zum laufen. Weicher Waldboden ohne grosse Wurzeln und Steine. Darum schaffte ich heute 31 Meilen ohne Mühe. 🙂

Das Zelt steht am Abend relativ nahe unterhalb des Mount Adams. Hoffentlich kann ich den imposanten Gipfel morgen aus der Nähe fotografieren.


TAG 91 – Mile 2229 bis Mile 2257

Dienstag 23. Juli 2019, total 45 Km gewandert.

In der Nacht bin ich erwacht, weil es irgendwo zwei, dreimal gedonnert hat. Am Morgen war es zuerst stark bewölkt, die Wolken haben sich aber gegen Mittag aufgelockert. 🙂

Ich habe es wieder einmal geschafft, bereits um halb sieben loszulaufen. 🙂 Zuerst ging es im Wald aufwärts bis 6000 ft/M. Von oben hatte man eine gute Sicht zum Mount St. Helens und zum Mount Rainier. Auf der anderen Seite präsentierte sich der Mount Adams von ganz nah.

Am Fuss des Mount Adams führte der Trail durch schöne Blumenwiesen, lichte Wälder und über klare Bäche, einfach traumhaft. 🙂

Dann ging es hinunter bis zu den Lava Springs, wo ich den Wasservorrat mit herrlichem Quellwasser nachfüllen konnte. 🙂

An einer Strassenüberquerung stand ein Auto und die Beifahrerin fragte mich, ob ich Thru Hiker sei. Auf meine positive Antwort hin, offerierte sie mir ein Bier und Chips, sagenhaft. 🙂

Zum Ende des Tages stieg der Trail wieder an und führte in einen Moskito verseuchten Wald. Der Himmel verdunkelte sich langsam und es sah irgendwie nach Regen aus. 🙁

So stellte ich bereits gegen 18 Uhr bei Meile 2257 das Zelt auf. Hoffentlich wird es morgen schön, denn der Trail führt hinauf bis über die Waldgrenze, in die fantastischen Goat Rocks. In den Wolken wandern wäre wohl nicht so prickelnd.

2019 PCT Live – 13. Woche

Cascade Locks 19.07.2019

Ich mache einen Zeroday in Cascade Locks am Columbia River 🗻, der bei Portland, wenige Kilometer weiter westlich in den Pacific mündet. In der Mitte des Flusses🏞️ befindet sich die Grenze zwischen den Staaten Oregon und Washington.

An einem Zeroday mache ich natürlich nicht einfach nichts, im Gegenteil – Das heutige Tagesprogramm sah folgendermassen aus: Rasieren (dauert etwas bei einem 4 wöchigen Bart)😅, Duschen, Material für die nächsten 3 Wochen aussortieren und den Rest in der Bounce Box (zur Zeit mein Bärenkanister) verpacken, zur Post gehen und die Bounce Box nach Lone Pine CA verschicken📨, frühstücken🌮🥝🥐🍜, mit dem Bus 🚐nach Hood River 🏘️fahren, Essen für die nächsten 6 Tage einkaufen, Mittagessen🍕🍺, zurück nach Cascade Locks fahren 🚐, mit Daniela telefonieren☎️, zum Coiffeur nebenan gehen, den Blog schreiben✒️, Nachtessen🍔🍟🥗🍺, das Essen gewichts- ⚖️und platzsparend im Rucksack verpacken, im Internet, bei Zerodays das Essen für die restlichen 3 Abholstellen in Washington zusammenstellen und bestellen, das Tagebuch schreiben✏️ und dann ist es schon langsam Zeit zum Schlafen😴.

Die Wäsche🧦 habe ich zum Glück schon gestern Abend in einer public Laundry machen können😅.

Zurück zum Trail:

Der letzte Abschnitt von Nordkalifornien, die Trinity Alps und die Marble Mountains 🏞️waren ein weiteres Highlight😀 und vom Schnee❄️ her überhaupt kein Problem. Ich konnte die gesammte Strecke auf dem PCT laufen, ohne Umgehung wie zuerst befürchtet. 😀

Die rund 455 Meilen (732 km) durch Oregon hab ich im Schnellzugstempo 🏃‍♂️von 16 Tagen absolviert. Dies liegt daran, dass in Oregon am wenigsten Höhenmeter geleistet werden müssen.

Ein weiterer Antriebspunkt war, dass in Oregon ca. 90% des Trails im Wald 🌲🌲🌲🌲🌲verlaufen und man anstrebt, dieser monotonen, schattigen, depressions- fördernden Umgebung zu entfliehen.

Last but not least: Im Juli warten Millionen von Moskitos🦟🦟🦟🦟🦟 darauf, dass man stehen bleibt, um einem dann gnadenlos zu attakieren. Ich habe Anfangs fast Panik bekommen, als ich an einem Abend das Zelt 🏕️aufstellen wollte und plötzlich von Moskitos🦟🦟🦟🦟 eingenebelt wurde. Wehe dem, der sein Moskitonetz für den Kopf zu Hause vergessen hat. 🥶😬Intersannterweise gewöhnt man sich an diese lästigen Viecher mit der Zeit. 🤔

Oregon hat aber auch ganz schöne Flecken: Der Crater Lake🗻 war für mich bis jetzt das absolute Highlight des Trails👌😀.

Auch die Gegenden um den Mount Thielsen⛰️, die Three Sisters⛰️⛰️⛰️, den Mount Jefferson⛰️ und den Mount Hood⛰️ waren landschaftlich spektakulär🏞️. Leider hat sich das Wetter nicht immer von seiner besten Seite gezeigt☁️. Es war oft bewölkt 🌥️und so sehen dann die Handy Bilder schnell einmal nicht besonders toll aus. 😥

Regen 🌧️hatten wir in den letzten 4 Wochen nur an 3 Tagen 🌧️. Die Regenjacke diente primär als Moskitoschutz 🦟😅

Morgen gehts weiter. Über die berühmte Bridge of the Gods sind die nächsten 514 Meilen (827 km) in Washington fällig 🚵‍♂️.

Dieser Abschnitt ist von den Höhenmetern her der strengste des gesammten Trails. Rund 73’670 Fuss (22’450 Höhenmeter) müssen geleistet werden 😅und für mich das übelste: irgendwann müssen die Höhenmeter wieder vernichtet werden – ich hasse bergab laufen😥.

Ich rechne mal mit 20 – 22 Tagen und müsste um den 10. August herum die kanadische Grenze 🇨🇦 erreicht haben.

Dann gehts zurück nach Lone Pine CA 🇺🇲 um die übersprungenen 413 Meilen der Sierra nachzuholen.

Ich melde mich in ca. 3 Wochen wieder.

Bis denne….

Happy Trails😀, Urs

2019 PCT Journal – 12. Woche

TAG 78 – Mile 1890 bis Mile 1907

Mittwoch 10. Juli 2019, total 27 Km gewandert.

Ich wurde morgens um fünf geweckt von Fischern, die mit ihrem Motorboot zum Angeln kamen. Ein Blick aus dem Zelt liess nichts Gutes erahnen. Am Moskitonetz klebte bereits eine Horde Blutsauger voller Tatendrang. So habe ich mich im Zelt angezogen und am ganzen Körper mit Deet imprägniert. 🙁

Dann hab ich mit Regenjacke und Moskito Kopfnetz draussen ein Müsli gegessen. Gegen 7 Uhr bin ich losmarschiert. Hinter dem Diamond Peak hatte es noch viele Schneefelder, ich kam nicht wunschgemäss voran. 🙁 Zum Glück frischte im Verlauf des Morgens der Wind auf und brachte kühlere Luft, das verbesserte die Moskito Plage. 🙂

Um 13 Uhr habe ich das Shelter Cove Resort erreicht und auf dem PCT Campground das Zelt aufgestellt. Eigentlich wollte ich am ATM mit der Maestro Karte etwas Bargeld ziehen, hat leider nicht funktioniert. 🙁 So musste ich wohl oder übel die Kreditkarte nehmen, um den Maximalbetrag von 120$ Cash zu kriegen.

Nach einem «Stinky Burger» und einem Bier habe ich die Pakete mit den neuen Schuhen und dem Essen für die nächsten 3 Tage abgeholt. Danach habe ich die Wäsche gemacht und geduscht. 🙂

Dann war auch schon Dinner Time: eine Pizza und weitere 2 Biere wurden verdrückt. 🙂 Morgen gehts weiter, 31 Meilen stehen auf dem Programm.


TAG 79 – Mile 1907 bis Mile 1935

Donnerstag 11. Juli 2019, total 45 Km gewandert.

In der Nacht bin ich ein paar mal aufgewacht wegen dem Lärm der Eisenbahnzüge. Weil ich dringend aufs WC musste, bin ich bereits um halb 6 aus dem Schlafsack gekrochen, habe wohl gestern Abend ein bisschen zu viel Bier getrunken. 🙂 Nach frühstücken und packen war es 7 Uhr, als ich das Resort verliess.

Auch heute verlief die Strecke hauptsächlich im Wald, ab und zu gab es mal einen schönen See zu sehen. 🙂 Inklusive der Strecke vom Resort zum PCT habe ich 31 Meilen zurückgelegt.

Am Stormy Lake habe ich das Zelt aufgestellt. Zum Glück gab es etwas Wind, so konnte ich draussen ohne Moskito Kopfnetz essen. 🙂 Kaum war der Wind weg, kamen die Viecher zurück und es gab nur eins: Ab ins Zelt 🙁


TAG 80 – Mile 1935 bis Mile 1964

Freitag 12. Juli 2019, total 47 Km gewandert.

Als die Vögel zu pfeifen begannen, bin ich aufgestanden. Die Hoffnung, das Frühstück ohne Moskito Begleitung zu geniessen, war leider vergebens. 🙁 Kaum aus dem Zelt gekrochen, wurde ich sofort von einer Horde umzingelt. 🙁

Um halb 7 bin ich losgelaufen. Bis zur Abzweigung zum Elk Lake Resort verlief die Strecke im Wald, ab und zu gab es einen See oder einen Pond.

Um 12:30 hab ich das Elk Lake Resort erreicht. Es waren erstaunlich viele Leute da. Es hatte Standup Paddler auf dem See und zahlreiche Badegäste am Strand. Ich bestellte einen Burger mit Side Salad und ein IPA.

Ich hatte Gesellschaft von einem jungen Israeli, der vor 3 Monaten seinen Militärdienst abgeschlossen hat und nun vor dem Studium den PCT wandert. Er und seine Gruppe sind von Kennedy Meadows nach Dunsmuir gejumpt, laufen nach Kanada und gehen nachher von Dunsmuir SOBO bis Kennedy Meadows. Auch eine Variante. 🙂

Nach einem 2. IPA bin ich wieder los. Zuerst gab es Wald und dann folgte eine weite Hochebene. Bei einem Pond, bei Meile 1964 hab ich das Zelt aufgestellt. Mit der Zusatzschlaufe zum Elk Lake Resort kamen wieder über 30 Meilen zusammen 🙂


TAG 81 – Mile 1964 bis Mile 1997

Samstag 13. Juli 2019, total 53 Km gewandert.

Frühstück mit Moskitos, das übliche. 🙁 Ich bin um 06:45 gestartet. Zuerst hatte es etwas Hochnebel. So gegen 8 begann er sich aufzulösen und die Sicht auf den South- und Middle Sister war grandios. 🙂 Es hatte noch ziemlich viele Schneefelder ab Middle- bis Nord Sister.

In der Obsidian Zone kontrollierte eine Rangerin mein Permit. Das erste Mal überhaupt auf dem PCT. Zwischendurch war der Himmel wieder stark bewölkt und ich befürchtete, es fange an zu regnen. Doch um die Mittagszeit wurde es wieder sonnig. 🙂

Nach dem Mittagessen wurde es richtig hart. Es mussten unzählige Lava Felder überquert werden und der Trail wurde sehr steinig und unangenehm. Zudem war die nächste Wasserstelle 16 Meilen entfernt, ich musste Wasser sparen. 🙁

Hinter dem Mount Washington wurde der Weg wieder angenehmer und es ging bergab bis zum Big Lake Youth Camp. Ich holte dort mein Resupply Paket ab, lud die Akkus auf, nahm eine Dusche und kochte das Abendessen.

Danach lief ich noch 2 Meilen bis zum PCT Trailhead. Es war bereits dunkel, als ich das Zelt aufgestellt habe.


TAG 82 – Mile 1997 bis Mile 2030

Sonntag 14. Juli 2019, total 53 Km gewandert.

Ich bin um 06:30 gestartet. Es war recht frisch am Morgen und deshalb störten nur wenige Moskitos. 🙂 Weil Sonntag ist, waren relativ viele Tageswanderer auf dem Trail.

Zuerst gab es einen happigen Aufstieg zum Three Fingered Jack und am Nachmittag ein Aufstieg zur Ridge beim Mount Jefferson. Die Sicht war super heute, man konnte alle Berge sehen, bei welchen ich in den letzten Tagen vorbei gewandert bin. 🙂

In den Schattenlagen hatte es noch einige Schneefelder und der Trail war zeitweise sehr steinig, so dass ich relativ langsam unterwegs war. Trotzdem habe ich bis halb acht rund 33 Meilen geschafft. 🙂


TAG 83 – Mile 2030 bis Mile 2063

Montag 15. Juli 2019, total 53 Km gewandert.

Kaum bin ich morgens um halb 6 aus dem Zelt gekrochen, begann es leicht zu regnen. 🙁 Um halb 7 bin ich gestartet. Zuerst gab es einen Aufstieg bis Jefferson Park inkl. einer heiklen Bachquerung.

Jefferson Park hat mir gut gefallen, es ist ein Hochmoor mit vielen kleinen Seen, dekoriert vom gewaltigen Mount Jefferson. 🙂

Es folgte ein steiler Aufstieg zum North Cinder Peak. Leider wurde der Regen stärker und die Sicht schlechter, zudem wurde der Trail richtig nass und schlammig. 🙁

Es hatte noch viele Schneefelder in den höheren Lagen, was dem Vorwärtskommen nicht gerade dienlich war. 🙁 Bis 13 Uhr war der Abstieg zum Olallie Lake geschafft. Im kleinen Shop habe ich 2 Snickers und ein Bier gekauft, das war mein Lunch. 🙂

Die weiteren Meilen am Nachmittag waren langweilig, es ging durch den Wald und es hat oft geregnet, der Trail war schlammig. 🙁

Um 19:30 habe ich das Zelt im Warm Springs Indian Reservat, bei einer Quelle aufgestellt. Hoffentlich ist das Regenwetter morgen vorbei.


TAG 84 – Mile 2063 bis Mile 2095

Dienstag 16. Juli 2019, total 51 Km gewandert.

Ich habe super geschlafen. Zum Glück hat es in der Nacht nicht mehr geregnet. 🙂 Die nassen Schuhe und die feuchten Kleider wurden natürlich nicht trocken während der Nacht. 🙁

Kurz nach 7 bin ich losgelaufen. Ausser beim Timothy Lake habe ich heute wieder einmal nur Wald von innen gesehen. 🙁

Am schönen Timothy Lake habe ich Mittagspause gemacht. Nach dem Essen hatte ich etwas Durchfall und nahm zur Sicherheit ein Imodium. Ich füllte noch die Wasserflasche, denn nun gab es für 12 Meilen keine Wasserquelle mehr.

Am Nachmittag ging es stetig bergauf, an wenigen lichten Stellen sah man kurz den Mount Hood, der Gipfel war aber immer wolkenverhangen. 🙁

2 Meilen vor der Timberline Lodge habe ich bei Meile 2095 das Zelt aufgestellt. Da gab es auch Handy Empfang, so dass ich den Blog beantworten konnte.

Morgen werde ich ein Frühstück in der Lodge geniessen 🙂 🙂 🙂

2019 PCT Journal – 11. Woche

TAG 71 – Mile 1703 bis Mile 1731

Mittwoch 03. Juli 2019, total 45 Km gewandert.

Ich habe gut geschlafen. Es war alles ein wenig feucht am Morgen. Ich bin um halb 7 losmarschiert. Unterwegs bin ich vielen Tageswanderern begegnet.

Ein Maintenance Mann von der PCTA hatte unterwegs einen Info Stand aufgebaut, wo es Broschüren, Kleber etc. zum PCT gab. Ich habe ein Trailmix und einen Kugelschreiber erhalten 🙂

Um 13 Uhr habe ich die Callahan’s Lodge erreicht und dort zuerst Fish & Chips gegessen und 2 IPAs getrunken. 🙂 Danach habe ich an der Rezeption das Resupply Paket abgeholt und alles im Rucksack verstaut.

Eigentlich wollte ich nur noch bis Meile 1728 laufen, aber erst bei Meile 1730 war eine gute Wasserquelle vorhanden. Weil der dortige Zeltplatz schon mit rund 10 Zelten gefüllt war, bin ich noch gut 1 Meile weitergelaufen und hab das Zelt am Rand einer Dirt Road aufgestellt.

Ich vermute, weil morgen amerikanischer Nationalfeiertag ist, sind heute so viele Camper unterwegs.


TAG 72 – Mile 1731 bis Mile 1750

Donnerstag 04. Juli 2019, total 31 Km gewandert.

Wieder hab ich tip top geschlafen. 🙂 Ich bin erst um 7 Uhr losgelaufen. Bei Meile 1738 hab ich nun offiziell die Hälfte der total 2650 PCT Meilen absolviert, wenn man die 413 fehlenden Meilen der Sierra berücksichtigt. 🙂

Gegen Mittag hab ich einen kurzen Abstecher zum Hyatt Lake Resort gemacht. Bei 2 Bluemoon Bier, Hot Sandwich und Salat liess ich es mir gut gehen. 🙂

Dann ging es noch bis Meile 1750 bis zum Howard Prairie Lake, wo ich eigentlich auf dem Klum Landing Camp übernachten wollte. Es waren viele Autocamper dort und es war entsprechend lärmig, zudem kostet ein Zelt 20 $, was mir etwas zu teuer war. 🙁

So hab ich das Zelt etwa 500 Meter oberhalb des Camps aufgestellt. 🙂 Ich war der einzige Camper auf diesem Platz. Anschliessend bin ich für eine Dusche und Socken waschen nochmals zum Klum Landing Camp zurück. 🙂

Die Strecke heute war wie die gestrige extrem trocken und es gab sehr wenige Wasser Versorgungspunkte. Ich muss dringend neue Schuhe haben, vor allem der Rechte Schuh fällt langsam auseinander 🙁


TAG 73 – Mile 1750 bis Mile 1773

Freitag 05. Juli 2019, total 37 Km gewandert.

Super geschlafen und wie jeden Tag um 5 Uhr aufgewacht, da die Vögel ein Wettzwischern veranstalteten. Ich habe es geschafft, um halb 7 loszulaufen. 🙂

Irgendwie war mein Magen nicht ganz hundert, ich hatte leichten Durchfall. Trotzdem kam ich gut voran und hatte um die Mittagszeit bereits 15 Meilen auf dem Tacho. 🙂 Die Route war relativ langweilig, sie verlief praktisch immer im Wald.

Nach dem Mittagessen gab es vermehrt Geröllhalden und man sah wieder etwas die Landschaft. Gegen 16 Uhr hab ich das Fisch Lake Resort erreicht und mir gleich mal einen Hungry Hiker Burger und ein IPA genehmigt. 🙂

Frisch gestärkt hab ich nach einem schönen Zeltplatz Ausschau gehalten und gemütlich das Zelt aufgestellt. Danach ging ich Duschen.

Eingeseift und mit Shampoo in den Haaren hat das Wasser plötzlich abgestellt. 🙁 Alptraum! 🙁 So musste ich nochmals 8 Quarters wechseln an der Rezeption. Natürlich war die Dusche mittlerweile besetzt, so das ich mir ein weiteres IPA reinziehen musste, 🙂 um die Zeit zu überbrücken.

In der Zwischenzeit konnte ich auch den Blog aktualisieren. Nach der 2. Dusche bin ich zurück zum Zelt und genoss noch ein letztes Bier. 🙂

Gute Nacht, das war gar nicht mal so ein übler Tag 🙂


TAG 74 – Mile 1773 bis Mile 1803

Samstag 06. Juli 2019, total 48 Km gewandert.

Ich habe gut geschlafen und irgendwie stark geträumt. Ich war jedenfalls froh, als ich aufgewacht bin und gemerkt habe, dass es nur ein Traum war. 🙂 Ich habe mein Müsli gegessen, den Abfall entsorgt und Wasser geholt. Um halb 7 bin ich gestartet.

Bis Mitte Nachmittag verlief der Trail praktisch immer im Wald und bot selten Ausblicke. Es hatte sehr viele Moskitos und Blackflies, eine richtige Plage. 🙁 Zum Glück fand ich für den Mittags Halt eine Stelle, wo etwas Wind war, so waren die lästigen Viecher weg. 🙂

Gegen Abend stieg der Trail auf über 2000 mM an und man konnte vom Mount McLoughlin bis zum Mount Thielsen sehen. 🙂

Auf der Schattenseite vom Devils Peak lag an einigen Stellen noch Schnee. Zum Schluss ging es steil bergab in einen Wald und dort warteten Millionen von Moskitos, so dass ich das Netz über den Kopf ziehen musste. 🙁

Auch beim Zelt aufstellen und beim Nachtessen trug ich das Netz, die Viecher waren einfach überall. 🙁 Zum Glück werden sie beim Aufstehen am Morgen noch nicht aktiv sein – hoffentlich.


TAG 75 – Mile 1803 bis Mile 1832

Sonntag 07. Juli 2019, total 47 Km gewandert.

Es war eine kalte Nacht. Ich musste mitten in der Nacht die lange Unterhose und die Fasi anziehen. Um halb 7 war ich startbereit. Es war um 0 Grad und ich fror mir beim Frühstück fast die Hände ab. 🙁

Um etwas aufzuwärmen, legte ich gleich ein flottes Marschtempo an den Tag. Nach ca. 4 Meilen habe ich einmal auf das GPS geschaut und mit Schrecken festgestellt, dass ich seit 1.4 Meilen auf dem falschen Pfad lief. 🙁

Also hiess es wieder 1.4 Meilen zurücklaufen und die richtige Abzweigung nehmen. Die Strecke bis Mazama verlief fast ganz im Wald. Nur dort, wo der Wald abgebrannt ist, hatte man ein wenig Aussicht (auf Wälder 🙂 ).

Um halb 3 hab ich das Mazama Village erreicht und mich in Annies Café bei Salat, Cheeseburger und Bier (eine kleine Büchse zu 8$ – ein unglaublicher Abriss 🙁 ) gestärkt. Der Plausch hat über 30 $ gekostet ~ National Park Preise. 🙁

Danach habe ich im General Store das Resupply Paket abgeholt, alles im Rucksack verstaut und mich an den Aufstieg zum Crater Lake gemacht. Beim Aufstieg waren die kleinen lästigen Fliegen wieder allgegenwärtig. 🙁

Der erste Anblick des Crater Lake hat mich überwältigt, so gross und so schön habe ich mir das nicht vorgestellt. 🙂 Nach einigen Fotos hab ich im Café noch eine Cola getrunken und bin dann den Rim Trail bis zur Lightning Springs Abzweigung gelaufen.

Am liebsten hätte ich auf der Rim illegal «Cowboy Camping» gemacht, aber ich hatte kein Kochwasser dabei. So bin ich zur Lightning Springs Quelle abgestiegen, habe das Wasser aufgefüllt und das Zelt an einem illegalen Standort etwas oberhalb der Quelle aufgestellt.

Weil es etwas Wind hatte, konnte ich das Nachtessen ohne die lästigen Fliegen geniessen. 🙂


TAG 76 – Mile 1832 bis Mile 1860

Montag 08. Juli 2019, total 45 Km gewandert.

Ich habe gut geschlafen. Es war wiederum eine kalte Nacht mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Um halb sieben bin ich zur Rim aufgestiegen und habe den Trail fortgesetzt.

Ein Stück war zwar wegen den Schneeverhältnissen gesperrt aber ich bin es trotzdem gelaufen. Es hatte noch viele Snow Patches und der Schnee war gefroren, teilweise war es eine rutschige Angelegenheit.

Die Aussicht war wiederum überwältigend. 🙂 Nach einem Drittel der Rim bog der PCT Richtung Mount Thielsen Wilderness ab. Ich bin etwas erschrocken, als das Guthook App zeigte, dass die nächste Wasserstelle erst in 16 Meilen sei. 🙁 Zum Glück verlief der Trail grösstenteils im Wald und es war nicht so heiss, so konnte ich Wasser sparen.

Bei Meile 1848 hatte es glücklicherweise ein grosses Wasser Cache, das war dann auch gleich die richtige Gelegenheit fürs Mittagessen. 🙂

Am Nachmittag stieg der Trail an, bis über 7000 Fuss unterhalb des Mount Thielsen vorbei. Der Trail verlief hauptsächlich im Wald und nur selten konnte man sich einen Ausblick auf die Landschaft erhaschen. Es lag teilweise noch viel Schnee und ich wäre manchmal froh gewesen, hätte ich die Microspikes dabei gehabt. 🙁

Bei Meile 1860 hatte ich genug vom Schnee Patch wandern und stellte das Zelt auf, kurz vor dem höchsten Punkt des PCT in Oregon auf rund 7460 ft.

Morgen sollte es auf den ersten paar Meilen nochmals etwas Schnee haben, mal schauen, ob ich die anvisierten 30 Meilen schaffe.

Zudem ist auch Morgen die Wasserversorgung wieder eine kleine Herausforderung, da es eigentlich nur einmal eine Quelle gibt. Was ich gehört habe, soll es aber beim Windigo Pass ein Wasser Cache haben. Hoffentlich stimmts.


TAG 77 – Mile 1860 bis Mile 1890

Dienstag 09. Juli 2019, total 48 Km gewandert.

Auch diese Nacht war sehr kalt. Ich bin mit langer Unterhose und Daunenjacke im Schlafsack gelegen. Gegen Morgen muss eine Warmfront reingekommen sein, es hatte Schichtbewölkung und es wehte ein warmes Lüftchen.

Dies müssen auch die Moskitos bemerkt haben. Im Gegensatz zu anderen kalten Nächten begrüssten sie mich heute Morgen, kaum bin ich aus dem Zelt gekrochen. 🙁

Um halb sieben bin ich gestartet und habe schon einige Minuten später den höchsten Punkt des PCT in Oregon passiert. Es hatte noch einige grössere Schneefelder. Sie waren steinhart gefroren und man musste gut aufpassen, um nicht auszurutschen.

Die Route verlief, wie könnte es anders sein in Oregon, im Wald mit Aussicht auf Wald. 🙁 Um 13 Uhr erreichte ich den Windigo Pass und dort war das erwartete Wasser Cache und was für ein Glück, es gab Trail Magic 🙂 Ich habe ein Bier und Chips bekommen. Vielen Dank 🙂

Kaum hatte ich alles gegessen, fing es an zu Regnen. So lief ich in der Regenjacke weiter. Erfreulicherweise war diese auch gut geeignet als Moskito Schutz. 🙂 Diese Kombination trug ich, bis ich am Abend ins Zelt zum Schlafen kroch.

Das Zelt habe ich am Summit Lake, auf dem Forest Service Campground aufgestellt. So schlimm wie heute war es noch nie mit den Moskitos. Zum Nachtessen bin ich sogar ins WC Häuschen gegangen um einmal ein paar Minuten Ruhe vor den Plagegeistern zu haben. 🙁 Ich hoffe, in der Nacht bleibt es trocken.